Dagegen war die Entlassung einer Arbeiterin wegen Diebstahls von Pfandbons im Wert von 1,30 Euro ein Kapitalverbrechen. Ein Arbeiter wurde in Deutschland fristlos entlassen, weil er an seinem Arbeitsplatz, eine Firma für Industriedichtungen, das Handy aufgeladen hat. Geschätzter Schaden laut sueddeutsche.de: 0,00014 Euro.
Das Arbeitsgericht Oberhausen hatte beim ersten Termin eine Einigung vorgeschlagen. Der Arbeiter solle weiterbeschäftigt werden, wenn er sich im Gegenzug dazu verpflichte, dass er künftig am Arbeitsplatz sein Handy nicht mehr auflädt. Das Unternehmen lehnte ab. Da herrscht halt noch Ordnung!
Am anderen Ende der sozialen Skala schaut diese Ordnung so aus: Nachdem Porsche-Boss Wendelin Wiedeking in seinem Unternehmen durch die missglückten VW-Übernahme einen Milliarden-Schuldenberg angehäuft und die Eigenständigkeit des Traditionsunternehmens verspielt hat, bekommt er zu Trost eine 50-Millionen-Abfertigung. In Österreich gibt man es „bescheidener“: Die früheren Chefs der in Probleme geratenen Constantia Privatbank mussten sich mit zusammen bis zu 30 Millionen zufrieden geben. Ihr Unternehmen war im Zuge der Turbulenzen rund um Immofinanz und Immoeast in Schwierigkeiten geraten und musste von den großen Banken gerettet werden.
Hinterlasse einen Kommentar