Es irritiert doppelt, wenn die konservative „Neue Zürcher Zeitung“ dem zunehmenden Rechtsextremismus in unserem Land – genau genommen in diesem Fall Oberösterreich – einen eigenen Artikel widmet: „Braune Flecken in Oberösterreich“.

Ihr Resümee: „Die Aushebung eines kriminellen Neonazi-Netzwerks in Oberösterreich hat ein Schlaglicht auf die starke rechte Szene in diesem Bundesland geworfen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Eine Rolle spielt auch die Freiheitliche Partei.“

Es sollte zu denken geben, was in diesem Artikel zu lesen ist und vor allem eine Frage sei erlaubt: Was wäre, wenn nicht Leute wie der Datenforensiker und ehemalige Kriminalbeamte Uwe Sailer, unser Abgeordneter Karl Öllinger, das DÖW oder die Websites wie „Stoppt die Rechten“ die heimische rechtsextreme Szene beobachten würden?

Der NZZ-Artikel ist sehr informativ und stellt auch viele historische Bezüge zur Erklärung der Stärke des Rechstextremismus gerade in Oberösterreich her. Wer das Resümee liest, sollte daran denken, dass die oberösterreichische FPÖ keineswegs wesentlich anders ist als die Bundes-FPÖ und man sollte auch daran denken, dass die ÖVP eine Koalition mit dieser Partei trotz all dieser Fakten nicht ausschließt: Demnach ist mit Berufung auf einen Fachmann die FPÖ „in Oberösterreich keine rechtspopulistische, sondern eine rechtsextreme Partei, die gemäßigte Wähler vergraule. Er ist überzeugt, dass der Grund für die Stärke der rechtsextremen Szene die enge Verflechtung mit der FPÖ und den Burschenschaften ist.“

Richtig. Das ist so. Und das ist gefährlich.