Wahlkampf ist: Auf der Dornbirner Messe sieht man jede Menge PolitikerInnen. Auch wir Grüne nutzen die Möglichkeit. Immerhin trifft man an kaum einen Ort mehr Menschen. Es gibt übrigens oft richtig spannende Diskussionen.
Und man erlebt einiges. Bei einem kleinen Rundgang habe ich von der ÖVP ein kleines Liederbuch bekommen, schlag´s auf und lese: „Die blauen Dragoner, die reiten.“ Na ja. Ich gehe weiter, bekomme beim BZÖ zwar kein Programm (brauchen sie nicht), dafür aber einen Kugelschreiber. Die Sozialdemokraten sind äußerst depressiv und sprechen nur von der kommenden Niederlage. Und die FPÖ? Da will eine junge blonde Frau eine Unterschrift von mir: „Sie sind doch sicher auch dafür, dass heimische Familien 600 Euro bekommen?“ Ich gönne ja vielen vieles und frage nach: „Was sind ´heimische` Familien? Sind ´einheimische` gemeint?“ Die junge Frau meint etwas irritiert, das hätten schon viele gefragt. Ihr sei der Unterschied nicht klar. Da will ich es genau wissen: „Als Mitglied der EU muss Österreich natürlich auch rumänische und slowakische Familien im selben Ausmaß fördern. Wissen Sie das?“ Für Fragen sei sie nicht zuständig, meint die junge Dame daraufhin, und auch ihre Kollegin winkt ab. Schließlich bekommen sie Unterstützung von den „Zuständigen“. Die können die Fragen zwar auch nicht beantworten, laden mich aber immerhin auf einen Kaffee ein. Den nehme ich gerne, trinke ihn wie gewohnt schwarz und lese im ÖVP-Liederbuch auf Seite 17: „Schwarzbraun ist die Haselnuss, schwarzbraun bin auch ich…“ Aber nicht doch!
Wie meint das die ÖVP mit derLiederbuch-Wahlwerbung? German Military War Songs-Die blauen Dragoner
http://www.youtube.com/watch?v=Pznc6FMBZiI
Muss man sich da schon fürchten oder wissen sie nicht was sie tun?
Igitt Schaut ganz nach einem umfassenden Geständnis aus ..
Zur Aufklärung Mir scheint SIE wissen nicht, dass dieses Lied aus 1914 stammt und von den Nazis (wie so vieles) vereinnahmt wurde …
Ich gebe aber gerne zu, dass es ein „Kriegslied“ ist und in einem VP-Liederbuch nichts zu suchen hat, ebenso wie der Millimetternich in den VP-Klubräumen nichts zu suchen hat, das sollte Dr. Walser beides bei nächster Gelegenheit mit seinem Schwager besprechen…!
Grüne Themen – wo sind sie? Johannes Rauch eröffnet eine Wahlkampfveranstaltung und spricht die ersten zwei Minuten ausschließlich über die FPÖ, Harald Walser berichtet vom Wahlkampf und beschreibt die anderen Parteien, Maria Vassilakou erklärt im Sommergespräch zur besten Sendezeit, dass Grüne Politiker näher zum Bürger kommen müssten, unsere Politik mehr Ecken und Kanten bekommen muss und überhaupt die Themen konkreter angesprochen werden müssen – aha.
Was ist mit den grünen Jobs, die wir glauben schaffen zu können, was mit Plänen die Schule reformieren, Visionen zu Temen wie Feinstaubreduktion, Schaffung von Kindergartenplätzen, Verbesserung der Situationen der Universitäten; haben wir (ja, wir haben, aber niemand spricht darüber!) Ideen das Gesundheitswesen zu reformieren, die Situation der Pflegebedürftigen und der Pflegenden zu verbessern??
Wir hätten so gerne positve Wahlwerbung mit konkreten Themen!
Die wirkliche grüne Bais … sieht die Sache zum Glck etwas objektiver. Wenn Sie diesen Blog nach Themen durchsuchen, wehen Sie, das Bildung an erster Stelle steht. Wenn Sie Johannes Rauch zugehört haben, sehen Sie, dass er tagtäglich seine Forderung nach den 5.000 grünen Jobs erläutert.
Alles da! Man muss es nur suchen, denn die Grünen verstecken und verheimlichen ihre Schätze gerne. Ich würde Ihnen ja gerne meine Link-Sammlung vermachen, da ist wirklich sehr viel Wichtiges drin, aber leider verweigert die Sorftware mehrer Links gleichzeitig.
Stöbern Sie einfach auf der grüne Hauptseite: http://www.gruene.at
Themen: http://www.gruene.at/themen
(Für Begriffe wie „Feinstaub“ einfach SUCHE betätigen)
Vieles findet sich auch nicht auf der Hauptseite, z.B.
Reichtum gerecht verteilen: http://reichtumgerechtverteilen.at/blog.php
! Hochmut kommt vor dem Fall …
Ergänzung „Als Mitglied der EU muss Österreich natürlich auch rumänische und slowakische Familien im selben Ausmaß fördern“ ist nur die halbe Wahrheit, denn Österreich muss auch türkische, iranische, russische, etc. Familien im selben Ausmaß fördern, wenn sie sich denn RECHTMÄSSIG in Österreich aufhalten (und die Eltern oder zumindest ein Teil davon somit zumeist auch entsprechend Steuern zahlen) – und das kann nur richtig sein, denn ALLE Familien dieses Landes stehen finanziell vor den selben Herausforderungen und sind (zumindest für Christen wie mich) auch gleich viel „Wert“…