Wahlkampf ist: Auf der Dornbirner Messe sieht man jede Menge PolitikerInnen. Auch wir Grüne nutzen die Möglichkeit. Immerhin trifft man an kaum einen Ort mehr Menschen. Es gibt übrigens oft richtig spannende Diskussionen.

Und man erlebt einiges. Bei einem kleinen Rundgang habe ich von der ÖVP ein kleines Liederbuch bekommen, schlag´s auf und lese: „Die blauen Dragoner, die reiten.“ Na ja. Ich gehe weiter, bekomme beim BZÖ zwar kein Programm (brauchen sie nicht), dafür aber einen Kugelschreiber. Die Sozialdemokraten sind äußerst depressiv und sprechen nur von der kommenden Niederlage. Und die FPÖ? Da will eine junge blonde Frau eine Unterschrift von mir: „Sie sind doch sicher auch dafür, dass heimische Familien 600 Euro bekommen?“ Ich gönne ja vielen vieles und frage nach: „Was sind ´heimische` Familien? Sind ´einheimische` gemeint?“ Die junge Frau meint etwas irritiert, das hätten schon viele gefragt. Ihr sei der Unterschied nicht klar. Da will ich es genau wissen: „Als Mitglied der EU muss Österreich natürlich auch rumänische und slowakische Familien im selben Ausmaß fördern. Wissen Sie das?“ Für Fragen sei sie nicht zuständig, meint die junge Dame daraufhin, und auch ihre Kollegin winkt ab. Schließlich bekommen sie Unterstützung von den „Zuständigen“. Die können die Fragen zwar auch nicht beantworten, laden mich aber immerhin auf einen Kaffee ein. Den nehme ich gerne, trinke ihn wie gewohnt schwarz und lese im ÖVP-Liederbuch auf Seite 17: „Schwarzbraun ist die Haselnuss, schwarzbraun bin auch ich…“ Aber nicht doch!