Die Diskussion um den Ausbau ganztägiger Schulformen treibt seltsame Blüten.
Nach einer mehrtägigen Schrecksekunde angesichts der letzte Woche entflammten Diskussion (Ganztagsschule: Maßnahmen statt ewig gleicher Versprechungen!) will nun auch die ÖVP den langjährigen Widerstand gegen den notwendigen Ausbau ganztägiger Schulformendem aufgeben. Das ist natürlich zu begrüßen. Wir – vor allem die Kinder – brauchen die Ganztagsschule mit einer Kernzeit von 9.00 bis 15.00 Uhr, mit einem Betreuungsangebot davor und danach. Das lässt auch am Nachmittag genügend Raum für die Familie, sodass die konservativen Befürchtung, der Staat entreiße in einer Ganztagsschule den Familien ihre Kinder, nicht wirklich nachvollziehbar sind. Soviel zum Elternrecht!
Für mich ist wichtig: Es muss gewährleistet sein, dass jedes Kind in Österreich in zumutbarer Entfernung zum Wohnsitz eine Schule mit verschränktem Unterricht Kind besuchen kann. Auch dieses Elternrecht muss garantiert werden. Und noch eines an die Adresse der ÖVP: Wer im Zusammenhang mit Ganztagsschulen ständig nur von einem Betreuungsangebot spricht, hat deren pädagogischen Wert noch nicht erkannt.
Die SPÖ ist ja angeblich auch dafür. Woran also hakt es? Oder handelt es sich bei dieser Auseinandersetzung vielleicht nur um ein Scheingefecht?
Derzeit wird an sich nur noch über die Finanzierung diskutiert. Daher auch dazu ein Wort: Die für den Ausbau der Ganztagsschulen zusätzlich benötigten Mittel sind nämlich schon da. Immerhin sind dem Staat allein heuer 130 Millionen Euro übrig geblieben, die für die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten reserviert waren. Ein Einsatz dieser Mittel für den Ausbau der Ganztagsschule drängt sich ja geradezu auf, denn das würde der ursprünglichen Widmung entsprechen.
Wer aber die Finanzierung der benötigte zusätzlichen Mittel von der Einführung einer Erbschaftssteuer (SPÖ) oder künftigen Privatisierungen (ÖVP) abhängig macht, verschiebt in Wirklichkeit die Beschlussfassung auf den St. Nimmerleinstag. Beides ist nämlich kurzfristig nicht realisierbar. In beiden Parteien wird die Justamenthaltung seit heute offiziell dementiert (Ganztagsschule: SPÖ will jetzt „schnell sein“).
Wie immer ist es dringend an der Zeit, wieder einmal an mein Motto für die „Grüne Schule“ zu erinnern: „Kein Kind zurücklassen!“
kein Kind zurücklassen! ausser wo es sein m u s s. http://derstandard.at/1350261301806/Menschenverachtende-Aussagen-im-Religionsunterricht
Erstens: eine Anzeige wegen Verhetzung ist sinnlos, würde ohnehin eingestellt werden, das haben wir gelernt, so weit integriert sind wir schon.
Bezeichnend im Zwischenbericht zur Integration in die Voraufklärung ist:
„In Kreisen der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (iGiÖ) weiß man von der Lehrerin, ahnt (!ROFL!) ihre fundamentalistischen Ansichten, doch möchte sich erst nach einem ausführlichen Gespräch mit ihr dazu äußern. Wahrscheinlich, so heißt es seitens der iGiÖ, habe sie nach ihrem jahrelangen Aufenthalt nahe Mekka, der Geburtsstadt des Mohammed, das Gespür dafür verloren, was man in einer westlichen Gesellschaft s a g e n kann.“
Ahja.
Nebenbei: in der „westlichen Gesellschaft“ sollte man eben alles sagen können, auch z.b., dass man Homosexualität ablehnt. (Aber nicht als Lehrinhalt, und dann ist Religion auch noch immer kein Unterricht und hat an einer Schule nichts verloren). P.c./die Einschränkung der freien Rede ist ja eben unser Sargnagel. Dann funktioniert nämlich kein gesellschaftlicher Korrekturmechanismus. Wir sind bereits soweit, dass sich Leute nicht mehr äussern wollen. Thoughtcrime is real. Doppeldenk auch. Aber man wundert sich:
Standard: „Während meiner Recherche merke ich, wie sehr Religionskritik, gerade wenn der Islam involviert ist, immer noch (!!!ROFL und dann nutzt sie zwei Zeilen weiter die Witzvokabel Islamophobie! Unbezahlbar!) ein Tabu ist. Viele meiner Interviewpartner ziehen ihre Aussagen zurück, aus Angst, ihr Gesicht zu verlieren. Mehrmals werde ich gebeten, diesen Artikel nicht zu schreiben (!), da so etwas angeblich nicht in die Presse gehöre, ich den Islam in den Schmutz ziehen oder eine Hetze auslösen würde.“
Frage zunächst: wie soll diese Zumutung einer Weltanschauung, die „nur deshalb vom Rechtsstaat nicht als totalitäre Ideologie verfolgt wird, weil sie unter dem Adelstitel der „Religion“ auftritt“ (Daniele Dell’Agli*) n o c h tiefer in in den Dreck gezogen werden?
ad „Tabu“: wir sehen die gewollte Folge der political correctness. Jetzt wundert man sich? Es kann noch schlimmer kommen:
„Wenn sich die gesellschaftlichen Spielregeln erst einmal verändert haben, und dies nicht durch Gesetze, sondern weil die Mehrheit es nicht mehr wagt, von ihren Freiheitsrechten Gebrauch zu machen, dann gibt es kein legales Mittel mehr, diesen Prozess umzukehren. Die Mehrheit kann immer noch nichtmuslimisch sein, sie lebt faktisch unter der Herrschaft des Islam und seiner Normen.“ Kritikverbot z.B. („Das Dschihadsystem. Wie der Islam funktioniert“**)
Noch deutlicher Staatsrechtsprofessor Karl Albrecht Schachtschneider, stichwortartig:
„…Moscheenbau, Minarette, Muezzinruf, Kopftuch, Burka kann sich nicht auf Art. 4 berufen: denn alles symbolisiert nicht nur die Herrschaft Gottes, sondern fordert sie ein! Alles ein Aufruf „hier soll Allah herrschen“, Aufruf die Gebote Gottes zu befolgen. Allah befiehlt das Gesetz. Deshalb kann der Islam nicht zur Demokratie finden.
Politische Einrichtungen haben im Islam Beratungsfunktion: der Herrscher soll sich religiös beraten lassen. (M.K-H.: der Koran kann so oder so ausgelegt werden, dass er massgeblich für die gerechte Gesellschaft ist, ist unhinterfragbar.)
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Durch die erfolgreiche Arbeit der Beschwichtigungsapostel, aller, die nicht dafür Sorge tragen, dass religiöse Belästigung Unmündiger in Schulen usw. aufhört, lassen ebenwelche massenhaft Kinder zurück – jene, die das Pech hatten, durch religiös gestörte Eltern auf die Welt zu kommen.
Chancengleichheit? Ohnehin eine Utopie, aber bei den Grünen: ein schlechter Witz.
* http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kultur_die_keiner_will/
**Prof. Dr. Tilman Nagel, Islamwissenschaftler und und Autor zahlreicher Standardwerke zum Islam, über das Buch: „Kleine-Hartlages Buch sollte eine Pflichtlektüre der Entscheidungsträger in der Innen-, Rechts- und Bildungspolitik sein, und auch die zahlreichen Islamexperten des interreligiösen Dialogs sollten ihre reflexartige Empörung hintanstellen und das Buch sorgfältig durcharbeiten.“