Subjektiv glaubt es angesichts der gegenwärtigen Temperaturen wohl jeder. Objektiv sind die Beweise für den Klimawandel leider auch erdrückend. Das US-Institut für Schnee- und Eisdaten (NSIDC) ließ kürzlich aufhorchen: Derzeit schmelzen nach Angaben von Forschern in der Arktis jeden Tag durchschnittlich 106.000 Quadratkilometer Eis. Das heißt: eine deutlich größere Fläche als Österreich (83.859 km2). Oder anders ausgedrückt: Alle drei Tage verschwindet eine Eisdecke von der Größe Deutschlands. Wenn das so weitergeht, könnte das arktische Eis damit dieses Jahr so klein werden wie nie zuvor. Die Schmelze der Eisfläche dauert bis September – dem Ende des arktischen Sommers.

Im letzten Jahrhundert sind die Temperaturen weltweit im Schnitt um etwa 0,6 Grad angestiegen, in der Arktis mehr als doppelt so stark. Das im Winter neu gefrierende Eis werde – so die Experten – wohl nur noch eine dünne, schwache Schicht bilden. Die US-Behörde zur Überwachung der Ozean- und Atmosphärenqualität (NOAA) hat im April prognostiziert, dass der arktische Sommer schon binnen 30 Jahren fast gänzlich eisfrei sein könnte – nicht wie ursprünglich erwartet erst Ende des Jahrhunderts.

Langsam dämmerts es allen: Immerhin hat der Vorarlberger Landtag – ähnlich wie Dank der grünen Regierungsbeteiligung auch OÖ – auf Antrag von Johannes Rauch einstimmig beschlossen, dass unser Land bis zum Jahr 2030 energieautonom werden soll. Am 20. September kann man diese Entwicklung mit dem richtigen Kreuzerl sogar noch beschleunigen. Es ist dringend notwendig!