Heute ist der „Welttag der LehrerInnen“ – die UNESCO hat den 5. Oktober erstmals im Jahr 1994 proklamiert. Das ist eine ideale Möglichkeit, um der österreichischen Regierung ins Stammbuch zu schreiben: Motivierte Lehrkräfte sind ein Schlüssel zur Schulreform!
In einer Presseaussendung habe ich das gemacht und Claudia Schmied an Folgendes erinnert: Lehrkräfte müssen signifikant mehr verdienen als bisher, das gilt insbesondere für junge Lehrkräfte. Als Nullsummenspiel gibt es allerdings zumindest kurz- und mittelfristig kein modernes Dienst- und Besoldungsrecht.
Anfangsgehälter von 1.944,20 € brutto (netto sind das 1.380,65 €) für LehrerInnen an Mittelschulen, Sonderschulen und Volksschulen oder 2.172,10 € brutto (1.499,22 netto) für Lehrkräfte an AHS und BMHS sind inakzeptabel.
Eltern stöhnen, weil ganztägige Schulangebote fehlen und für ihre Kinder Nachhilfeunterricht auf der Tagesordnung steht. Schülerinnen und Schüler sind frustriert, weil sie nicht ihren Begabungen entsprechend gefördert werden. Das Ergebnis sind ständig schlechter werdende Ergebnisse bei internationalen Testungen. Österreich fällt zurück. In unserem veralteten Rollenverständnis sind Lehrkräfte noch immer RichterInnen, die durch die Notengebung über den Bildungsweg entscheiden. Das muss sich ändern. Lehrkräfte sind Lerncoaches.
Seit Jahren wird jeweils für den „kommenden“ Sommer oder Herbst eine große Reform angekündigt, nach wie vor aber hat Ministerin Claudia Schmied nicht einmal die Eckpunkte des neuen Dienstrechts fixiert und die Finanzministerin stellt sich gegenüber berechtigten Forderungen taub. Lehrkräfte werden mit den Problemen im Klassenzimmer oft allein gelassen, unterstützendes Personal wie in fortschrittlichen Staaten – von Sozialarbeitern über Fachkräfte zur Lösung von Lernblockaden bis hin zu Lehrkräften für Legasthenie oder Dyskalkulie – fehlt weitgehend.
Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft. Österreich braucht im Bildungsbereich eine nationale Kraftanstrengung!
Die Eckpunkte des neuen Dienst- und Besoldungsrechts müssen endlich auf den Tisch. Schluss mit Verhandlungen als „Geheimsache“ – an den Betroffenen vorbei. Das nährt das Misstrauen und führt zu einer Verunsicherung der Lehrkräfte.
Und nicht vergessen – es geht um unsere Kinder. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“