Bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele haben sich ÖVP-Obmann Josef Pröll und Fritz Neugebauer nicht inspirieren lassen. Nach einem kurzen „Tauwetter“ in der ÖVP-Bildungspolitik hat „der Fritz“ wieder einmal gezeigt, wer in der ÖVP das Sagen hat: die Betonierer.

Pröll hat sich nämlich heute in gleichlautenden Interviews in mehreren Zeitungen klar und eindeutig gegen die überfälligen Reformen in unserem Schulsystem ausgesprochen und das traditionelle Gymnasium als „absolut verteidigungswerten Teil des Schulsystems“ bezeichnet: „Die Gesamtschule, in der alle in einen Topf geschmissen werden, kann ich mir nicht vorstellen.“ Ich auch nicht, Herr Vizekanzler, wir wollen eine Schule mit der Möglichkeit zur Individualisierung, in der alle Talente gefördert werden.

Aber die vorsichtige Bewegung in der schwarzen Bildungspolitik ist dahin. Erinner Sie sich noch? Da gab es einmal den Josef Pröll der Perspektivengruppe mit mutigen Ansagen zur Schulreform. Dieser Reformer ist tot. Der Betonkopf Pröll steht ante portas. Pröll zerstört mit seinem Njet zur Gesamtschule die Chancen für ein modernes und leistungsfähiges österreichisches Schulwesen. Er zerstört die Zukunftschancen für hunderttausende Kinder. Das Nein des ÖVP-Obmanns für die Gesamtschule ist zudem eine schallende Ohrfeige für Beatrix Karl und die Reformwilligen in der ÖVP. Offenbar hat Fritz Neugebauer Pröll beim gestrigen gemeinsamen Besuch der Bregenzer Festspieleröffnung auf die Betonlinie

eingeschworen.