Vorsicht ist angebracht, wenn Anas Schakfeh die Fäden zieht – so auch bei der 3. Konferenz europäischer Imame und SeelsorgerInnen an diesem Wochenende („Muslimische Geistliche tagen in Wien“). Interessant ist nämlich, wer da im Hintergrund die Fäden gezogen hat. Immerhin – so berichtet die Initiative liberaler Muslime Österreich(ILMÖ) – wurde diese Veranstaltung von den extremistischen Wahabiten aus Saudiarabien mitfinanziert. Sie stehen für ein Verbot des Autofahrens für Frauen, ein Verbot für Frauen, sich in der Öffentlichkeit mit fremden Männern zu zeigen, öffentliche Scharia-Strafen wie Hinrichtungen und Auspeitschungen oder das Verbot der freien Religionsausübung. Schakfeh ist Mitarbeiter der Saudiarabischen Botschaft in Wien und zeichnete als Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) gemeinsam mit der Muslimbruderschaft für die Gäste-Liste verantwortlich.

Es wäre wohl geschickter für das offizielle Österreich (Außenministerium, Stadt Wien), wenn man Gruppen wie die Initiative liberaler Muslime statt Schakfehs IGGiÖ und die mitveranstaltende EIC, die internationale Dachorganisation der Muslimbruderschaft in Europa, unterstützen würde. Wer mit Religion auch politische Ziele wie diese Organisationen verfolgt, hat keine Unterstützung öffentlicher Institutionen verdient. Um die ILMÖ zu zitieren: „Die Imame-Konferenz war eine Schulterschluss der fundamentalistischen Islamisten in Wien. Liberale Strömungen des Islams werden damit mit Füßen getreten, der sogenannte Dialog ist eine Farce.“ Und das offizielle Österreich macht da mit!