âKein Steuergeld fĂŒr die Hypo-Pleite!â
Das war bemerkenswert heute: Norbert Loacker, kĂ€mpferischer PrĂ€sident des ĂGB in Vorarlberg, hat sich gemeinsam mit Klobobmann Johannes Rauch und mir im Rahmen einer Pressekonferenz deutlich geĂ€uĂert: âKein Steuergeld fĂŒr die Hypo-Pleite!â
Wir wollen eine âInitiative fĂŒr eine parteiunabhĂ€ngige Notwehrgemeinschaftâ ins Leben rufen, damit nicht die SteuerzahlerInnen fĂŒr das teilweise kriminelle Desaster (âSchmutzige GeschĂ€fte der Hypo Alpe Adria!â) und die UnfĂ€higkeit der blauen und schwarzen Manager sowie das mangelnde schwarz-rote Kontrollinstrumentarium bei der Hypo Alpe Adria zur Kasse gebeten werden. Es kann doch nicht sein, dass sich die Zocker jahrelang bereichern und sich dann verabschieden, wenn es eng wird. NĂ€here Informationen und UnterstĂŒtzungsmöglichkeit: âEs reicht â Wir wehren uns!â
Hier nur zwei Aspekte: das Abdrehen des Banken-Untersuchungsausschusses und die âNotverstaatlichungâ.
In Tateinheit haben SPĂ und ĂVP im Jahr 2007 den Untersuchungsausschuss zu den Banken abgedreht – genau als die Hypo und das Thema Parteienfinanzierung auf der Tagesordnung waren. Was wĂ€re der Republik fĂŒr ein Schaden erspart geblieben, wenn es damals schon ein Minderheitenrecht auf einen Untersuchungsausschuss gegeben hĂ€tte? Was könnte heute noch gerettet werden, wenn man es dieses Recht heute gĂ€be?
Niemand soll sagen, er habe nicht gewusst oder nicht wissen können, was da passiert ist:
âą Die APA berichtete am 26. Juni 2007: âJetzt, wo die Hypo Alpe Adria und die Raiffeisen Invest AG auf der Agenda stehen, wĂŒrgt die ĂVP ab und die SPĂ spielt mit“, empörte sich Kogler am Dienstag vor Journalisten.â
Und zu den Ursachen:
âą Die APA berichtete am 3. Juli 2007: âDie Untersuchungen im Bankenausschuss seien in vielen Bereichen wie der Parteienfinanzierung, der Involvierung von Politikern, insbesondere in die Causa Hypo Alpe Adria oder auch bezĂŒglich möglicher GeldwĂ€schevorwĂŒrfe noch nicht abgeschlossen, erneuerte Kogler seine Kritik.â
Die ersten StaatszuschĂŒsse an die Hypo gab es Ende 2008. BankenprĂŒfer Ă€uĂerten damals in internen Mails massive Zweifel am Zustand der Hypo Alpe Adria und warnten. Trotzdem bekam die Bank von der Notenbank mit ânot distressedâ einen positiven Befund.
âą APA vom 17. Dezember 2009: âDas Ergebnis des Schnellgutachtens – die Hypo sei „non-distressed“ (nicht notleidend), eine Systembank und erwarte Gewinne – sei „absurd“ und möglicherweise „ein abgekartertes Spiel“ gewesen, wofĂŒr es einige Indizien gebe. Die Nationalbank sei dadurch in ein schiefes Licht gekommen.â
Werner Kogler nennt das den âOeNB-Beitrag zur SchĂ€digung der SteuerzahlerInnenâ. Das Schlimme: man wusste in der OeNB, was man tat. Kogler hat dazu einen internen Mailverkehr öffentlich gemacht, wonach den Mitarbeitern der Nationalbank offenbar schon damals klar war, dass das fĂŒr sie riskant werden kann: âWir mĂŒssen bedenken, dass auf die UnterstĂŒtzungspakete in ein paar Jahren UntersuchungsausschĂŒsse oder Gerichtsverfahren folgen könnten, zum Beispiel, wenn die Bank nicht mehr zahlen kann.â Man kannÂŽs eigentlich nicht glauben!
Und was passierte? Noch im Dezember 2009 (!) gab es eine âNotverstaatlichungâ der Hypo Alpe Adria und somit eine Entlastung der damaligen bayerischen EigentĂŒmer. Aus einem Mailverkehr zwischen der BayernLB und dem bayerischen Finanzministerium vom Herbst 2009 geht eindeutig hervor, dass die BayernLB nicht damit gerechnet hat, dass die Republik Ăsterreich die Hypo Alpe Adria tatsĂ€chlich auf eigenes Risiko verstaatlichen wĂŒrde. Sie hatte sich daher schon auf die fĂŒr sie kostspieligere Varianten vorbereitet. Warum also kam es zur âNotverstaatlichungâ?
âą APA am 17. Dezember 2009: âIn Ăsterreich gibt es ein massives Kontrollversagen“, kritisiert der GrĂŒne-Vizechef, Budget- und Finanzsprecher, Werner Kogler, und bezieht sich auf âdieses neuerliche Versagen der staatlichen Aufsichtsbehörden (Finanzmarktaufsicht, Nationalbank, Finanzministerium) als auch der Bundesregierung. ⊠Kogler wirft Pröll zudem vor, bei der Hypo-Rettung der verlĂ€ngerte Arm der österreichischen Banken gewesen zu sein. Diese wĂŒrden am meisten davon profitieren (âŠ)â
Es gibt vieles aufzuklĂ€ren. Zum Schutz der österreichischen SteuerzahlerInnen mĂŒssen jetzt alle Fakten auf den Tisch!
… und vor ich es vergesse. Hypo-Anleihe sind Ă€uĂerst lukrativ. FĂŒr im Jahr 2017 fĂ€llige Anleihe im Wert von 5 Milliarden ⏠bekommen die Anleger 4,375 Prozent. Derzeit notiert sie wegen der Unsicherheiten bei etwa 90 Prozent, Investoren, die jetzt zuschlagen, können daher mit 6,2 Prozent Rendite rechnen. So lange der Steuerzahler dafĂŒr geradesteht.