18. Dezember 2012

Gemeinsame Schule nicht als Ho-ruck-Aktion!

2012-12-18T13:08:00+01:0018.12.12, 13:08 |Kategorien: Bildung|

Die Modellregion Gemeinsame Schule als Ho-ruck-Aktion? Bitte nicht! Die Umsetzung muss sehr sorgfältig und vor allem unter Einbindung aller Betroffener geschehen. Was derzeit aber noch fehlt, ist der politische Wille: Zuerst müssen die politisch Verantwortlichen sagen: Ja, wir wollen die Gemeinsame Schule! Wir wollen sie in jener optimalen Form umsetzen, die garantiert, dass alle Kinder – von den Hochbegabten bis zu jenen mit Lernschwierigkeiten – die individuell besten Voraussetzungen haben.

Erst dann können sinnvolle Maßnahmen in die richtige Richtung gesetzt werden.

Wir sollten die Bedenken und Vorbehalte der LehrerInnen, der Eltern und der DirektorInnen ernst nehmen. In so einer Situation hilft nur eines: Alle an einen Tisch.

Auf Bundesebene fehlt die Ernsthaftigkeit, es gibt derzeit nur verantwortungsloses Taktieren. Ich habe beantragt, dass die rechtlichen Grundlagen – und noch nicht die Installierung – für Modellregionen zur Gemeinsamen Schule geschaffen werden. Wer das nicht unterstützt, kann wohl nicht behaupten, er stehe hinter so einem Projekt.

Genau das aber passiert, denn auch von den Vorarlberger Nationalratsabgeordneten Anna Franz und Elmar Mayer ist die Beschlussfassung verhindert worden. Im Land treten Schwarz, Rot und Blau für die Modellregion Gemeinsame Schule auf, im Bund sind sie dagegen. Das ist doppelbödig.

Für die „Grüne Schule“ jedenfalls gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

15. Dezember 2012

Gemeinsame Schule: warum nicht „Modellregion Vorarlberg“?

2012-12-15T14:33:00+01:0015.12.12, 14:33 |Kategorien: Bildung|

Im Gegensatz zu sogenannten InteressenvertreterInnen und GewerkschafterInnen sowie braven ParteisoldatInnen haben sich die Lehrkräfte und der Direktor des Gymnasiums Lustenau wohltuend sachlich über den Plan einer „Modellregion Gemeinsame Schule Lustenau“ geäußert. Die neue Vorarlberger Schullandesrätin Bernadette Mennel hat ja diese Woche eine solche Modellregion angekündigt. Leider – und das ist wirklich ärgerlich – in völlig unausgegorener Form.

Natürlich muss auf jene Bedenken eingegangen werden, die von Fachleuten wie dem Direktor und den Lehrkräften in Lustenau gestern in einem „Vorarlberg heute“-Bericht vorgebracht wurden. Jedenfalls ist dort keine Rede davon, was die Überschrift im Beitrag auf der ORF-Homepage suggeriert: „Gemeinsame Schule: Nein zu Modellprojekt

Die ÖVP-Vorarlberg wäre gut beraten, auf die von den Lehrkräften vorgebrachten Einwände ebenso einzugehen wie auf meine Forderungen und Hinweise:

• Ein dienstrechtliches „Verschlechterungsverbot“ für Lehrkräfte fordere ich ja schon seit langem. Wir brauchen ein flexibleres Dienstrecht, deutlich höhere Anfangsgehälter für LehrerInnen und eine Garantie für ältere, dass sie zumindest nicht zu den Verlierern einer Novelle zählen.

• Eine Gesamtschule in Lustenau kann nur erfolgreich sein, wenn sie neben den Lehrkräften auch von Eltern und SchülerInnen akzeptiert ist – zu nahe sind die AHS-Standorte in Dornbirn oder Bregenz.

• Zudem sind nirgendwo in Österreich sind die Voraussetzungen für eine Modellregion so gut wie in Vorarlberg: viele reformwillige Lehrkräfte und AHS-Direktoren, aufgeschlossene EltervertreterInnen und zumindest reformbereite Teile in der ÖVP: warum also nicht gleich eine „Modellregion Vorarlberg“?

Wichtig ist jetzt, dass wir jene Teile in der ÖVP unterstützen, die Bereitschaft zur Reform zeigen. Allerdings wird es auch notwendig sein, dass zur Implementierung einer Gemeinsamen Schule von Anfang an Fachleute hinzugezogen werden. Sonst scheitert der Vorstoß, bevor er überhaupt begonnen hat.

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

11. Dezember 2012

Erneut ernüchternde Bilanz bei Bildungstests!

2012-12-11T15:19:00+01:0011.12.12, 15:19 |Kategorien: Bildung|

Die Meldung ist nicht eben neu und sie vermag auch nicht wirklich zu überraschen. Österreichs Schülerinnen und Schüler schneiden auch bei den heute präsentierten Studien für Volksschulen und Neue Mittelschulen bzw. Hauptschulen schlecht ab.

Besonders bedrückend ist die Tatsache, dass der Reformstau im österreichischen Bildungssystem vor allem Kindern mit migrantischem Hintergrund kaum eine Chance lässt. Sie kamen nur auf einen Mittelwert von 480 Punkten, „einheimische“ Schüler auf 547. Nur 5 der Schüler mit Migrationshintergrund schaffen es, höhere Leistungen als die Bildungsstandards zu erreichen.

Besonders krass ist der Einfluss des Bildungsstandes der Eltern auf die Leistungen ihrer Kinder. 12 der Akademikerkinder erreichte die höchste Kompetenzstufe 3, aber nur 1 der Kinder, deren Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss haben. Umgekehrt verfehlen nur sechs Prozent aller Akademikerkinder die Standards, aber 37 der Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss.

In Sachen Gerechtigkeit sind wir leider auch im internationalen Vergleich Schlusslicht, das ist vielfach belegt („OECD-Studie: Nur ein Viertel schafft Aufstieg durch Bildung“). Während in fast allen OECD-Ländern die nachfolgende Generation die ältere überflügelt (Schnitt: 38), liegt in Österreich die Quote der 25- bis 34-Jährigen lediglich bei 21 – schlechter ist nur die Türkei mit 17.

Was tun? Eine spannende Studie gibt erste Hinweise. Es gibt in Sachen Bildungsaufstieg einen hochinteressanten Vergleich zwischen Schweden und Deutschland („Junge verlieren Glauben an Aufstieg durch Leistung“). Demnach produziert das schwedische Schulsystem im Vergleich mit dem deutschen weniger (Noten-)Druck auf die SchülerInnen und weniger Druck der Eltern auf ihre Kinder im Hinblick auf sozialen Aufstieg.

Das ist bemerkenswert, zumal weniger Druck sich offensichtlich positiv auf die Leistungen auswirkt, denn gleichzeitig gibt es in Schweden einen stärkeren Aufstiegswillen bei den Unter-30-Jährigen und größere soziale Durchlässigkeit.

Für die „Grüne Schule“ gilt daher das Motto: „Kein Kind zurücklassen!“

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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