2. September 2019

Bildungspolitik: nur Fingerzeige in die Vergangenheit!

2019-09-02T16:52:00+02:0002.09.19, 16:52 |Kategorien: Bildung|Tags: , |

Überrascht kann man nicht sein von der Retro-Bildungspolitik der Kurz-ÖVP. Die hat sich schon im FrĂŒhjahr 2017 abgezeichnet, als der junge Herr ÖVP-Obmann geworden ist (Bildungsreform: Kurz bricht alle ÖVP-Versprechungen!).

Etwas mehr Vertrauen hatte ich da schon in die „West-ÖVP“. Doch auch diese Hoffnung scheint auf zu großem Optimismus beruht zu haben. Jedenfalls gab es in den letzten zwei Jahren kein AufbĂ€umen gegen die Reformunwilligkeit der Bundes-ÖVP.

Die „Reformen“ der letzten zwei Jahre waren eher ein Fingerzeig in die Vergangenheit: verpflichtende Ziffernnote und Sitzenbleiben in der Volksschule sowie erneute „Ummodeln“ der Mittelschule. So macht man Kinder zum Spielball rĂŒckschrittlicher Bildungspolitik, vergrĂ€mt LehrkrĂ€fte und Eltern.

In einem Gastkommentar in den „Vorarlberger Nachrichten“ habe ich kritisch zu den Nicht-BemĂŒhungen der West-ÖVP in Sachen Reform Stellung bezogen. Denn nicht einmal ansatzweise ist zu erkennen, dass die tĂŒrkis einefĂ€rbten Schwarzen den Mut aufbringen, die Möglichkeiten zu nutzen, die das Reformpaket vom Juli 2017 bietet.

Auch in Vorarlberg ist der große Reformschwung leider abgeebbt. Vollmundig forderte Landeshauptmann Markus Wallner im JĂ€nner 2015 vom Bund „ein Ende der Blockadehaltung gegenĂŒber der Gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-JĂ€hrigen“. Das im Juli 2017 beschlossene Bildungsreformpaket macht die Umsetzung einer Modellregion Gemeinsame Schule möglich. Seither allerdings schweigt der Landeshauptmann.

Hier mein Text zum Nachlesen: Bildungspolitische Schande

11. MĂ€rz 2019

Ethikunterricht – eine unendliche Geschichte

2019-03-11T14:42:28+01:0011.03.19, 14:40 |Kategorien: Bildung, Gesellschaft, Integration|Tags: |

Karikatur von Michael Murschetz aus „Der Standard“

Es liegt doch auf der Hand: In einer multiethnisch, multikulturell und multireligiös verfassten Gesellschaft mĂŒssen Kinder und Jugendliche gemeinsam und nicht getrennt ĂŒber ethische und gesellschaftliche Fragen diskutieren. Nur so kann jener Kitt entstehen, der eine Gesellschaft zusammenhĂ€lt. In Wien sind katholische Kinder in der Pflichtschule bereits in der Minderheit. Die Auseinandersetzung ĂŒber den angesprochenen gesellschaftlichen Kitt ist daher notwendig – vor allem in der Schule. Hinter vorgehaltener Hand stimmen auch Konservative diesem Befund zu.

Allein – es bewegt sich nichts in die richtige Richtung. Seit Jahrzehnten beschĂ€ftigt das Thema Ethikunterricht eine interessierte Öffentlichkeit. Auf diesem Blog und in Gastkommentaren in verschiedenen Zeitungen habe ich in den letzten Jahren immer wieder Stellung bezogen. Zuletzt habe ich am Samstag  im „Standard“ dazu einen „Kommentar der Anderen“ dazu veröffentlicht: „Ethikunterricht – woran es hakt“.

Auch politisch war mir das Thema in meiner Zeit als Bildungssprecher im Nationalrat wichtig. Immerhin habe ich es damals geschafft, eine parlamentarische Enquete zu initiieren. Genutzt hat es allerdings wenig, denn das, was Bildungsminister Heinz Faßmann nun als Lösung prĂ€sentiert hat, ist das Gegenteil von dem, was ExpertInnen in- und außerhalb des Parlaments immer wieder gefordert haben: einen verbindlichen Ethikunterricht fĂŒr ale Kinder und Jugendlichen.

Die Opposition im Nationalrat verschlĂ€ft das Thema grĂ¶ĂŸtenteils. Aus den beiden Regierungsparteien sind nur die alten hausbackenen Argumente zu hören. Ein optimistischer Schlusssatz fĂ€llt mir leider nicht ein.

11. Februar 2019

„Schulgschichtn“ – Blog zur NMS

2019-02-11T15:50:40+01:0011.02.19, 8:51 |Kategorien: Bildung|

Wie geht es weiter mit der Neuen Mittelschule? Diese Frage beschÀftigt derzeit viele Betroffene.

Drei junge LehrkrĂ€fte in Wien empfinden den derzeitigen Diskurs ĂŒber Bildung und NMS einseitig und ungerecht. Und sie tun etwas. Das unterscheidet sie von etlichen anderen. Sie eröffnen einen Blog – „Schulgschichtn“ – wo sie eine Plattform bieten wollen fĂŒr unterschiedliche ZugĂ€nge zum Bildungsthema, ErzĂ€hlungen aus dem schulischen Alltag und natĂŒrlich auch fĂŒr konkrete LösungsvorschlĂ€ge. Alle sind eingeladen.

Dass die Neue Mittelschulen in den Medien nicht gut wegkommen, ist leider eine Tatsache. Und Bildungsminister Heinz Faßmann ist nicht eben angetreten, das zu Ă€ndern. Die Bedingungen an diesen Schulen werden immer schwieriger, Ressourcen – zuletzt fĂŒr die Sprachförderung – werden massiv gekĂŒrzt, um den NMS dann vorzuwerfen, dass etwa die Sprachförderung nicht funktioniere. Medien berichten dafĂŒr intensiv ĂŒber Negatives, und zuletzt erwies sich auch ein wohl gut gemeintes Buch in den Auswirkungen negativ. Den drei LehrkrĂ€ften ist dieser Blickwinkel zu einseitig.

Heute ging „Schulgschichtn“ online. Dem Redaktionsteam um Verena Hohengasser, Simone Peschek und Felix Stadler viele Leser und spannende Diskussionen. Ich freue mich auf diesen Blog und kann nur Vorschusslorbeeren geben: wĂ€rmstens empfohlen!

 

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr


Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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