23. Juli 2013

In der Schule gehtÂŽs um die Kinder!

2013-07-23T14:28:00+02:0023.07.13, 14:28 |Kategorien: Bildung|

Werden die Gesetze der Physik auf den Kopf gestellt? Auch nach der 32. Runde der Dienstrechtsverhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaft gab es wieder einen „Durchbruch“, zuvor war – nach der 27. oder doch 28. Runde? – von einem „Befreiungsschlag“ die Rede. Immer aber hat man sich „aufeinander zubewegt“. Wie weit war man denn anfangs auseinander, wenn man sich seit eineinhalb Jahren „aufeinander zubewegen“ kann, ohne dass man inzwischen wenigstens in Sichtweite ist? Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek verkĂŒndet heute unverdrossen: „Das Aufeinander-Zugehen geht weiter!“ (Lehrer: AnnĂ€herung, aber weiter Warten auf Einigung).

Und wie viele Mauern stehen denn da zwischen Regierung und Gewerkschaft, wenn es alle paar Wochen einen „Durchbruch“ geben kann und man sich noch immer nicht getroffen hat? Heinisch-Hosek: „Mit Vollgas in ein neues Lehrerdienstrecht!“ Die Sozialpartner und die Regierung seien wieder „einen großen Schritt aufeinander zugegangen“ (wissen wir ja schon). Unterrichtsministerin Claudia Schmied hingegen dĂŒrfte die Situation realistischer einschĂ€tzen und wirkt reichlich genervt.

Eine Frage: Ist eigentlich allen VerhandlerInnen klar, dass die Schule fĂŒr die Kinder da ist? Verhandelt man darĂŒber, was das beste Schulsystem ist? Was Kinder und Jugendliche brauchen und richtet das Dienstrecht danach aus? Denkt man noch daran, wie in der Schule optimale Lernerfolge garantiert werden können? In der medialen Debatte kommen diese Fragen leider kaum vor.

VerstĂ€ndlich, dass LehrerInnen keine Verschlechterungen akzeptieren wollen. Eine entsprechende Garantie seitens der Regierung hĂ€tte am Anfang der Verhandlungen stehen mĂŒssen, wie ich schon vor einem Jahr gefordert habe (LehrerInnen: ÖAAB fordert in LĂ€ndern, was er im Bund verhindert!). Dass auf der anderen Seite aber wesentliche Teile der GÖD die Verhandlungen solange torpedieren, bis die Zementierung des bestehenden Schulsystems garantiert ist, bleibt inakzeptabel: Wir brauchen ein neues Dienstrecht fĂŒr die Mittelstufe, also die Gemeinsame Schule der 10- bis 14-JĂ€hrigen! Das ist bislang leider nicht in Sicht.

An all das sollten wir denken – fĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt jedenfalls: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

19. Juli 2013

Neues Dienstrecht mit Gehaltsverlusten?

2013-07-19T16:59:00+02:0019.07.13, 16:59 |Kategorien: Bildung|

Gestern habe ich an dieser Stelle davor gewarnt, dem „Durchbruch“ und angeblichen „Befreiungsschlag“ in Sachen LehrerInnen-Dienst- und Besoldungsrecht Glauben zu schenken und darauf hingewiesen, dass es nicht angeht, den AHS-LehrerInnen zuzumuten, dass sie eine Verschlechterung ihrer gegenwĂ€rtigen Situation hinnehmen.

Heute hat nun Josef Gary Fuchsbauer von den UnabhĂ€ngigen Lehrergewerkschaftern (ÖLI-UG) prĂ€zise Zahlen nachgeliefert: „Lehrerdienstrecht: Gewerkschaft befĂŒrchtet Lohnverluste“. Die wesentlichen Ergebnisse:

‱ WĂ€hrend Finanzministerin Maria Fekter von einem jĂ€hrlichen Plus von durchschnittlich ĂŒber 2.000 € ausgeht, droht laut ÖLI-UG ein Minus von bis zu 900-1.200 € monatlich.

‱ Beispiel: Eine Lehrkraft in einem besonders betreuungsintensiven Fach verliert durch die geplante Unterrichtsverpflichtung von 22 Stunden (zuzĂŒglich zwei Stunden als Klassenvorstand/Mentor sowie durch Beratungsstunden) knapp 900 €.

‱ Und die Zulagen? Zitat Fuchsbauer: „Es gibt keinen Fall, bei dem das Zulagensystem Zugewinne bringt.“

‱ Beispiel: Eine Lehrkraft, die schon bisher Klassenvorstand war und dafĂŒr Zulagen erhalten hat, verliert rund 290 € – ohne Klassenvorstandszulage sind es 235 €.

Und fĂŒr PflichtschullehrerInnen, bei denen Zulagen eine wesentlich geringere Rolle spielen, und fĂŒr fachpraktische LehrerInnen an den BMHS bringt der Regierungsvorschlag nicht jene Gewinne, die angesichts der kĂŒnftigen gleichwertigen Ausbildung aller Lehrer auf Masterniveau angemessen wĂ€ren.

‱ Unterschied zwischen BundeslehrerInnen (Magisterabschluss nach neun Semestern) und LandeslehrerInnen (Bachelor nach sechs Semestern) knapp 200 bis mehr als 600 €/Monat. KĂŒnftig mĂŒssen alle Lehrer einen Masterabschluss machen und damit zehn bis elf Semester studieren. Die fĂŒr Pflichtschullehrer zwei Jahre lĂ€ngere Ausbildung bringe diesen allerdings im Schnitt nur 140 Euro mehr, im Vergleich zu Lehrern mit Klassenvorstand-Zulage 90 Euro mehr als derzeit.

Auch die Behauptung der Regierung, wonach der Lehrerberuf durch die Anrechnung von bis zu zwölf Berufsjahren fĂŒr Quereinsteiger wesentlich attraktiver werde, wies Fuchsberger zurĂŒck. Das ist schon bisher im Rahmen von SondervertrĂ€gen der Fall gewesen, anders hĂ€tte man Praktiker gar nicht fĂŒr den Unterricht bekommen.

Das kann es nicht sein! Es braucht eine angemessene und gerechte Entlohnung fĂŒr alle LehrkrĂ€fte. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht – fĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

17. Juli 2013

„Neues Lehrer-Dienstrecht“ – Unwort des Jahres!

2013-07-17T16:46:00+02:0017.07.13, 16:46 |Kategorien: Bildung|

Der Begriff hat gute Chancen im Bewerb Unwort des Jahres: neues LehrerInnen Dienstrecht.

Gestern war von einem „Durchbruch“ und einem angeblichen „Befreiungsschlag“ die Rede („Schmied: „Vielleicht schon in der Zielgeraden““), heute nun gibt man es wieder ein bisschen bescheidener. Es war der gefĂŒhlt 25. Durchbruch in der 31. Verhandlungsrunde, denn diese Verhandlungen ziehen sich wie ein langer Kaugummi durch die letzten zehn Jahre („Hintergrund: Was die Regierung den Lehrern anbietet“).

Das sollte in die Köpfe der Verantwortlichen in Regierung und Gewerkschaft: Es muss fĂŒr alle Lehrerinnen und Lehrern klare Verbesserungen geben – man kann ja wohl den AHS-LehrerInnen nicht zumuten, dass sie einer Verschlechterung ihrer gegenwĂ€rtigen Situation (zumindest in der Unterstufe) zustimmen. Keine Gruppe darf auf der Strecke bleiben. Was wir brauchen ist ein eigenes Dienstrecht fĂŒr die Sekundarstufe 1. Gleiche Arbeit bei kĂŒnftig gleicher Ausbildung in der Gemeinsamen Schule der 10- bis 14-JĂ€hrigen muss gleich entlohnt werden. Eigentlich selbstverstĂ€ndlich – sollte man meinen, wenn man nicht in Österreich wĂ€re und die Irrungen und Wirrungen der Verantwortlichen in der GÖD (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst) und Regierung kennen wĂŒrde. Unsere Forderungen sind seit langem bekannt: GrĂŒne VorschlĂ€ge fĂŒr ein Dienst- und Besoldungsrecht

Es bleibt noch viel zu tun. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht – fĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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