3. Juli 2013

BezirksschulrÀte werden abgeschafft!

2013-07-03T17:22:00+02:0003.07.13, 17:22 |Kategorien: Bildung|

Rechnungshof (RH), Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und Institut fĂŒr Höhere Studien (IHS) haben mehrfach vernichtende Analysen ĂŒber die ineffiziente österreichische Schulverwaltung abgegeben. Umgehend gab es dann VorschlĂ€ge zur Reformen in der Schulverwaltung. Passiert ist jeweils nichts.

Vor drei Jahren hat die Regierung (!) ein Papier vorgelegt, das konkrete VorschlĂ€ge von ExpertInnen des WIFO, des IHS, des RH und des KDZ zur Verwaltungsreform im Schulbereich zum Inhalt hatte. Ich habe umgehend zugestimmt. Leider hat SPÖVP dann der Mut verlassen: Trotz eindeutiger Mehrheit (es ist ein Verfassungsgesetz) kam nie eine entsprechende Vorlage ins Parlament.

Was nun – nicht zuletzt wegen des Drucks durch das Bildungsvolksbegehren – vorgelegt wird, ist eine Mini-Mini-Reform: die Abschaffung der BezirksschulrĂ€te. Wir GrĂŒne stimmen dennoch zu, werden morgen die Tagesordnung Ă€ndern und die Abschaffung der BezirksschulrĂ€te mit 2/3-Mehrheit beschließen.

Technisch und inhaltlich gesehen, gibt es folgende VerĂ€nderungen und somit GrĂŒne Erfolge: einen Schritt in Richtung Entpolitisierung der LandesschulrĂ€te und einen Schritt in Richtung Demokratisierung.

‱ Entpolitisierung: Es gibt einen gemeinsamen AbĂ€nderungsantrag von GrĂŒnen und SPÖVP, der die verpflichtende Beiziehung von gewĂ€hlten (das war bislang nicht der Fall) Eltern-, SchĂŒlerInnen- und LehrerInnenvertretern in die LandesschulrĂ€te vorsieht.

‱ Demokratisierung: GrĂŒne und SPÖVP fordern die Regierung in einem Entschließungsantrag auf, „mit den Schulpartnern und LĂ€ndern in GesprĂ€che einzutreten und dem Nationalrat VorschlĂ€ge vorzulegen, die eine StĂ€rkung der Mitbestimmungsmöglichkeiten der Schulpartner vorsehen“.

Es ist nicht jene Reform, die wir wollen und die wichtig wĂ€re, um den Bildungsbereich zu entpolitisieren und zu entbĂŒrokratisieren. Aber es ist – im Gegensatz zu anderen „Reformen“ im Unterrichtsbereich – zumindest ein Trippelschrittchen in die richtige Richtung. Keine riesiger, aber doch ein politischer Erfolg!

Welche Herkulesarbeit aber noch auf uns wartet, zeigt die Abbildung oben!

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

1. Juli 2013

„Staatskunde“, Politische Bildung oder Ethikunterricht?

2013-07-01T14:21:00+02:0001.07.13, 14:21 |Kategorien: Bildung|

Der Herr StaatssekretĂ€r Kurz sieht also „Handlungsbedarf“. Gut so. Den sehe ich auch. Sebastian Kurz hat gestern verkĂŒndet, er sehe einen „großen Bedarf an Wertevermittlung“ an unseren Schulen und er wolle deshalb ein zusĂ€tzliches Pflichtfach „Staatskunde“ ab der fĂŒnften Schulstufe: „Viele, die hier geboren sind, haben dennoch wenig Bezug zu diesem Land.“

Das wirft zuerst einmal einige Fragen auf: Warum sieht Kurz „Handlungsbedarf“ erneut ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen mit migrantischem Hintergrund? Schon einmal etwas von rechtsextremen Jugendlichen gehört? Von Gewaltbereitschaft? Ist das Ganze nur ein subtiles SchĂŒren von Vorurteilen gegen MigrantInnen durch den Herrn IntegrationsstaatssekretĂ€r? Und warum verwendet er den Uraltbegriff „Staatskunde“ und nicht „Politische Bildung“? Immerhin wĂ€re Letzteres sogar auf der ÖVP-Homepage als Forderung nachlesbar. Will er zudem erneut nur sein Spezialgebiet „AnkĂŒndigungspolitik“ betreiben und hat gar nicht daran gedacht, die Forderung auch umzusetzen? Mit der Unterrichtsministerin hat er jedenfalls noch nicht einmal darĂŒber gesprochen. Soweit so unernst.

Ich unterstĂŒtze die Forderung nach einem zusĂ€tzlichen politischen Pflichtfach an Schulen. Allerdings darf das nicht auf „Staatskunde“ beschrĂ€nkt sein, sondern muss umfassende politische Bildung im Auge haben.

Die von Kurz ins Treffen gefĂŒhrte „Wertevermittlung“ wĂ€re besser in einem verbindlichen Ethikunterricht (Ethikunterricht fĂŒr alle Kinder!) aufgehoben – und das wird von wem blockiert? Erraten: die ÖVP! Wertehaltung gehen weit ĂŒber das Politische hinaus. In unserer multireligiösen beziehungsweise nichtreligiösen Welt sollen Jugendliche in der Schule mit oft unterschiedlichen Wertvorstellungen konfrontiert werden und darĂŒber unter sachkundiger Anleitung diskutieren. Am besten geeignet ist dafĂŒr ein verbindlicher Ethikunterricht!

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

28. Juni 2013

„Neue Mittelschule – Projekt am Scheitern?“

2013-06-28T12:00:00+02:0028.06.13, 12:00 |Kategorien: Bildung|Tags: |

Unter dem Titel „Neue Mittelschule – Projekt am Scheitern?“ habe ich heute gemeinsam mit DDr. GĂŒnter Haider, dem ehemaligen Direktor des BIFIE und „Mr. Pisa“, in einer Pressekonferenz einige Fakten vorgestellt, die eines belegen: Die zu Beginn des Projekts gemachten Versprechungen sind sĂ€mtliche nicht eingehalten worden! Die Neue Mittelschule (NMS) hat kaum etwas von den versprochenen zusĂ€tzlichen Ressourcen erhalten, es verwundert daher nicht, dass trotz des Engagements vieler LehrerInnen bislang keine positiven Resultate gezeitigt werden konnte, eine Weichenstellung in Richtung Gemeinsame Schule ist sie zudem ganz sicher nicht. Im Gegenteil.

Hier Propaganda und Wirklichkeit:

‱ „Die Neue Mittelschule ist die gemeinsame Schule aller 10- bis 14-JĂ€hrigen.“ (BMUKK Homepage 2013)

‱ „Zusammen ist es gelungen, auf breiter und rechtlich gesicherter Basis eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-JĂ€hrigen zu schaffen.“ (Folder Neue Mittelschule, BMUKK)

Die Wirklichkeit schaut anders aus.

In der Abbildung unten wird deutlich, dass sich die Kluft zwischen AHS und NMS im Gegenteil zu den Versprechungen noch verschĂ€rft: Die AHS gewinnt, die NMS verliert – eine Abstimmung mit den FĂŒĂŸen gegen das Schmied-Projekt. In Zahlen: Die NMS verliert bis 2030 laut Schulbesuchsprognose (Quelle Statistik Austria) 1.600 Klassen und 34.000 SchĂŒlerInnen (29.000 an die AHS, 5.000 geringere Geburtenrate).

An den Fakten Àndern auch die AktivitÀten der ministeriellen Propagandaabteilung nichts!

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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