2. November 2018

ÖVP-Etikettenschwindel: schwarz oder tĂŒrkis?

2018-11-02T14:51:31+01:0002.11.18, 14:34 |Kategorien: Parteien|Tags: , , |

TĂŒrschild ÖVP neu

Immer mehr eingefleischte ÖVPler betonten mir gegenĂŒber zuletzt, sie seien „Schwarze“ und keine „TĂŒrkisen“. Das mag sie selbst ĂŒberzeugen, mich ĂŒberzeugt das nicht: Wer in dieser ÖVP bleibt, trĂ€gt Mitverantwortung fĂŒr die Abschiebung seit Jahren im Land befindlicher bestens integrierter Familien mit hier geborenen Kindern („Abschiebung aus Vorarlberg: DreijĂ€hriger von Mutter getrennt“), schwangeren Frauen oder dringend benötigter Lehrlinge („Rechsstaat adĂ©? Abschiebung trĂ€gt Kickls Handschrift!“). Er oder sie tragen Verantwortung fĂŒr eine Bildungspolitik, die privilegierte Kinder noch mehr privilegiert und jenen aus bildungsfernen Schichten kaum Chancen ermöglicht, fĂŒr eine völlig fehlende Klimaschutz-Politik, steuerliche Bevorzugung der „Betuchten“ und dem Sparen bei den SchwĂ€chsten in unserer Gesellschaft.

In seiner Rede im Parlament am 5. Mai dieses Jahres meinte Michael Köhlmeier:

„Zum großen Bösen kamen die Menschen nie mit einem Schritt. Nie. Sondern mit vielen kleinen. Von denen jeder zu klein schien fĂŒr eine große Empörung. Erst wird gesagt, dann wird getan.“

Österreichs Regierung ist inzwischen schon sehr viele „kleine Schritte“ gegangen. Wer keine weiteren mehr mitgehen will, muss die Konsequenzen ziehen. Wir befinden uns auf dem gleichen Weg wie Polen oder Ungarn, es ist der Weg in die von vielen europĂ€ischen PolitikerInnen geforderte „illiberale Demokratie“. Es sind durchaus demokratisch gewĂ€hlte Regierungen, die ihre Staaten zunehmend autokratisch ausrichten, Verfassung und Gewaltenteilung unterlaufen, Druck auf öffentliche und ĂŒber Werbe-Anzeigen und staatliche Fördermittel auch private Medien machen und die BĂŒrgerrechte einschrĂ€nken. All das spielt sich in den USA genauso ab wie in vielen europĂ€ischen Staaten.

Nein, wir stehen nicht vor dem Übergang in eine Diktatur. Der Faschismus steht nicht unmittelbar vor der TĂŒr. Aber Vorsicht ist geboten. Treffend hat das nach dem Zweiten Weltkrieg der prominente deutsche Schriftsteller Erich KĂ€stner ausgedrĂŒckt:

„Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird.

Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muß den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat. Das ist die Lehre, das ist das Fazit dessen, was uns 1933 widerfuhr.“

In der Verantwortung sind wir alle. Besonders aber jene, die den Weg einer zunehmend autoritĂ€rer werdenden ÖVP mittragen, sich in eine Art „innere Emigration“ flĂŒchten und sich als „Schwarze“ zwar von den „TĂŒrkisen“ distanzieren, de facto aber den Kurs von Kurz & Strache mittragen.

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1. Juni 2018

FPÖ gegen auslĂ€ndische Hunde!

2018-06-02T07:35:08+02:0001.06.18, 22:15 |Kategorien: Integration, Parteien|Tags: , , |

Unsere IdentitĂ€t ist wieder einmal in Gefahr. Aber Rettung ist nah, denn auf die Freiheitlichen ist Verlass, wenn es um den Kampf gegen Fremdes in unserem Land geht. Der niederösterreichische Landesrat Gottfried WaldhĂ€usl hat das nahende Ungemach auch umgehend erkannt und warnt laut „Kurier“: „Hunde mit Migrationshintergrund nehmen unseren Tieren leider oftmals den Platz in den örtlichen Tierheimen weg.“

Uiii! WaldhĂ€usl muss es wissen. Er ist nĂ€mlich nicht irgendwer, er ist der zustĂ€ndige Landesrat fĂŒr Integration und Tierschutz. Und weil da einige Unverbesserliche vermuten könnten, das alles sei nur Spaß, oder es seien gar links-linke Fake-News: mitnichten! Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichten: „FPÖ-Politiker rechtfertigt sich fĂŒr „Hunde mit Migrationshintergrund“-Sager“

Das BĂŒro des Landesrates prĂ€zisierte nĂ€mlich und ließ verlauten, es handle sich um ein ernsthaftes Thema, denn immer wieder landen auslĂ€ndische Tiere in unseren heimischen Tierheimen, die einheimischen Welpen den Platz streitig machen. Inzwischen seien es mehr als 60 Prozent, nĂ€mlich „illegale“ Welpen, meist aus der Slowakei oder aus Tötungsstationen in RumĂ€nen gerettete Tiere. Wir brĂ€uchten den Platz aber dringend fĂŒr unsere Hunde. WaldhĂ€usl erkannte die Gunst der Stunde und legte in einem Facebook-Posting mit einer beeindruckenden Grafik noch nach: deutlich erkennbar dabei der böse schwarze Hund aus dem Ausland.

An der IntegrationsfĂ€higkeit auslĂ€ndischer Hunde zweifelt WaldhĂ€usl offensichtlich, denn verpflichtende Kurse zum Deutsch-Bellen hat er bislang nicht gefordert. Ich persönlich verstehe einen User auf Twitter, der die umgehende Schließung der gefĂ€hrlichen Hunderouten gefordert hat. Wau!

17. Mai 2018

Die Umfaller-FPÖ

2018-05-21T10:27:52+02:0017.05.18, 20:22 |Kategorien: Nationalrat, Parteien|Tags: , , |

Ganz neu ist es nun wirklich nicht: FPÖ wird schon fast zum Synonym fĂŒr Lug und Trug. Ihr Boss hat wenige Tage vor der Wahl versprochen, worum er sich offensichtlich nach der Wahl nicht mal einen Deut erinnert, geschweige denn gekĂŒmmert hat. Zuerst eine Volksabstimmung ĂŒber CETA versprechen und einfordern, sogar als Koalitionsbedingung formulieren und wenige Monate spĂ€ter sieht alles ganz anders aus. Auf die Frage, was sich denn an CETA und damit auch an der Haltung der FPÖ geĂ€ndert hĂ€tte, war seitens blauer Politiker davon die Rede, CETA seien die GiftzĂ€hne gezogen worden. Auf Nachfrage eines Standard-Journalisten, welche GiftzĂ€hne das denn seien, schoss Verteidigungsminister Mario Kunasek den Vogel ab, denn seine Antwort lautete: „NĂ€chste Frage.“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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