Schmierereien in Hohenems – Altach: TĂ€ter in Neonazi-Szene aktiv

2015-10-30T11:20:43+01:0030.10.15, 10:31 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , , , |

hohenems_neonaziIch bin nun zwar nicht bei Polizei oder Verfassungsschutz tĂ€tig, aber eines sehe ich als Laie nach etwas Suche auch: Der mutmaßliche TĂ€ter der Nazi-Schmierereien in Hohenems und Altach ist in der Neonazi-Szene bestens vernetzt. Doch Recherchen von „Stoppt die Rechten“ belegen noch mehr: â€žWir wollen nicht verschweigen, dass wir den jetzt VerdĂ€chtigten schon vor seiner Festnahme am Mittwoch, die ziemlich turbulent verlaufen sein dĂŒrfte, im Visier hatten. (…) Der VerdĂ€chtige (…) hat auch noch Kontakte zu anderen deutschen Neonazis und Rechtsextremen und – auch das sei nicht völlig verschwiegen – eine ziemlich heftige familiĂ€re Vorbelastung.“

Das Profilfoto des Facebook-Accounts zeigt den 17-JĂ€hrigen in einem T-Shirt mit dem Logo der rechtsextremen Partei „Der Dritte Weg“: „Ihr Zehn-Punkte-Programm fußt auf rassistischer und nationalrevolutionĂ€rer Ideologie und erinnert stark an das 25-Punkte-Programm der NSDAP.“

Dennoch spricht die Polizei von einem EinzeltĂ€ter. Mag sein, dass der Bursche die Schmierereien alleine durchgefĂŒhrt hat. Das werden die weiteren Ermittlungen (hoffentlich) belegen oder falsifizieren. Jedoch: Wenn jemand schon ĂŒber Internet und soziale Medien vernetzt ist, wird man sich ĂŒberlegen mĂŒssen, ob die Theorie eines EinzeltĂ€ters noch aufrecht zu erhalten ist. Denn, was ist die Summe von vernetzten „EinzeltĂ€tern“? Wohl eine Gruppe, und daher: Es darf nicht sein, dass gerade in der derzeitigen hoch angespannten Situation Neonazi-AnschlĂ€ge jeweils als isolierte Aktionen von angeblichen oder vermeintlichen EinzeltĂ€tern abgetan werden.
Daher fordere ich nicht nur eine lĂŒckenlose AufklĂ€rung der AnschlĂ€ge in Hohenems und Altach, sondern auch das Ausleuchten sĂ€mtlicher politischer Kontakte des inzwischen verhafteten Hohenemsers.