7. Juli 2015

Schulreform: „Grüne werden zum Zünglein an der Waage.“

2015-07-07T11:30:14+02:0007.07.15, 11:27 |Kategorien: Bildung|Tags: |

Kurier_Itv_7.7.2015Am 17. November will die Regierung ihr Reformpaket für eine große – jedenfalls groß angekündigte – Bildungsreform präsentieren. Ob die im letzten Jahr eingerichtete „Bildungsreformgruppe“ konstruktiv und intensiv daran arbeitet, wissen wir nicht. Eines steht aber fest: Heftig gestritten wird bereits. Die Landeshauptleute Erwin Pröll und Hans Niessl sind letzte Woche unter Protest aus der Reformgruppe ausgeschieden.

Von Regierungsseite wurde angekündigt, das Ergebnis werde bis November auch mit der Opposition akkordiert sein. Die Medien dazu: „Doch für die nötige Zweidrittelmehrheit ist die Zustimmung der Grünen nötig. Sie werden zum Zünglein an der Waage.“
Der „Kurier“ hat mir deshalb heute in einem Interview die Möglichkeit geboten, unsere Grünen Forderungen für eine Zustimmung zu erläutern. In Kurzform: Sicherstellung der finanziellen Basis, konsequenter Einstieg in die Gemeinsame Schule, Aufwertung der Elementarpädagogik.

Genaueres im Artikel: „Die roten Linien der grünen Bildung“.

23. Juni 2015

Modellregion für die Gemeinsame Schule – die nächsten Schritte!

2015-06-23T10:55:03+02:0023.06.15, 10:54 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

Gemeinsame Schule VorarlbergVorarlberg möchte zur Modellregion für die Gemeinsame Schule werden („Die Modellregion Gemeinsame Schule und die Folgen!“).
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Daniel Zadra, dem Bildungssprecher der Grünen im Vorarlberger Landtag, habe ich gestern in Bregenz auf die notwendigen nächsten Schritte hingewiesen: „Ein steiniger Weg zur gemeinsamen Schule
Inhaltlich ist das Projekt auf einem sehr guten Weg. In den nächsten Jahren sollen die Weichen gestellt werden: Es braucht ein gut durchdachtes pädagogisches Konzept, das speziell auf die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler abzielt – auf Hochbegabte genauso wie auf solche mit Lernschwierigkeiten. Gesetzlich geregelt werden muss zudem ein höheres Maß an Schulautonomie sowie eine entsprechende Ausbildung und Weiterbildung der Pädagoginnen und Pädagogen.
Eines aber muss klar sein: Derzeit ist eine Modellregion gesetzlich gar nicht möglich. Sowohl der Artikel 14 der Bundesverfassung – er sieht eine „angemessene Differenzierung in Sekundarschulen“ vor (was allerding einen Interpretationsspielraum zulässt) – als auch Passagen im Schulorganisations- und Schulunterrichtsgesetz müssen geändert werden.
Der ORF hat deshalb gestern bei den anderen Parteien nachgefragt („Gemeinsame Schule“ braucht Hilfe vom Bund): „Grüne, SPÖ und NEOS haben Zustimmung signalisiert, aber für eine Zweidrittelmehrheit werden auch Stimmen der Bundes-ÖVP benötigt. Nationalratsabgeordneter Norbert Sieber ist aber zuversichtlich, denn Vizekanzler Reinhold Mitterlehner habe schon angedeutet, diesem Projekt nicht im Wege zu stehen.“
Alsdann: Auf geht’s!

26. Mai 2015

Die Modellregion Gemeinsame Schule und die Folgen!

2015-05-26T13:27:59+02:0026.05.15, 11:44 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

Gemeinsame Schule VorarlbergVorarlberg wird also mittelfristig die Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen einführen. Zur Klarstellung: Das Land wird nicht prüfen oder ausprobieren, sondern einführen!

Mein Dank geht an die ideologisch Beweglichen in der ÖVP, das sind vor allem Markus Wallner, Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner und dem Lehrergewerkschafter Paul Kimberger. Sie lehnen das bisherige verbissene Festhalten an der AHS-Langform ab.

Die Arbeit steht aber erst bevor, und es gibt viel zu tun! Die Politik ist jetzt gefordert und nicht nächstes oder übernächstes Jahr. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die ExpertInnen und Projektbeteiligten „leere Meter“ machen. Es darf kein Arbeiten im luftleeren, weil gesetzlich nicht definierten Raum geben.

Daher sollten wir Folgendes bedenken: Bevor der Weg beschritten wird, muss das Ziel klar und gesetzlich auch abgesichert sein. Ohne Klarheit darüber, was möglich ist und was nicht, kann kein Reformprozess beginnen. Dafür braucht es im Nationalrat eine 2/3-Mehrheit. Zu ändern sind vor allem folgende gesetzlichen Bestimmungen:

  1. Verfassungsrechtlich festgelegt ist nämlich ein differenziertes Schulsystem der 10- bis 14-Jährigen (Art. 14, Abs 6a B-VG)
  2. Aufnahmebedingungen in AHS-USt (§40 Abs 1 SchOG sowie § 5 SchUG)
  3. Die Frage der Schulerhalter (Bund, Gemeinden)
  4. Das LehrerInnen-Dienstrecht (Bund, Land)

Was wird zudem brauchen ist eine moderne Pädagogik für heterogene Gruppen als Schwerpunktsetzung bei Aus- und Fortbildung:

  • Differenzierung (offene Lehr- und Lernformen, entdeckendes Lernen, kooperative Lernformen, Freiarbeit, Wochenpläne, Stationenlernen …)
  • Kein Kind zurücklassen – weder Kinder mit Lernschwierigkeiten noch Hochbegabte: Individualisierung und Personalisierung
  • Neuordnung der LehrerInnen-Ausbildung unterschiedlich für „Sekundarstufe I“ und „II“

Eines muss gelten: Keine Husch-Pfusch-Aktion, keine Schnellschüsse, aber zügige Vorgangsweise (Gesamtschule: Grüne warnen vor „Husch-Pfusch“)!

Reinhold Mitterlehner hat im ORF Vorarlberg gemeint, die ÖVP sei in Bildungsfragen „offener, als wir das früher waren. Wir haben zwar im Parteiprogramm das Gymnasium noch erwähnt, sind aber auf der anderen Seite offen für neue Entwicklungen“. Der Lehrergewerkschafter Paul Kimberger wird heute im Kurier so zitiert: „Abseits jeder Sozialromantik – die Fakten sprechen gegen die derzeitige Form und für die gemeinsame Schule.“ Und der Wiener SPÖ-Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch: „Gehen wir’s jetzt gemeinsam an!“ Die Beispiele Anton-Krieger-Gasse oder die Lernwerkstatt Brigittenau sind ja durchaus Vorzeigeprojekte für ganz Österreich.

Noch nie standen die Chancen so gut, in Österreich eine echte, zukunftsweisende Bildungsreform anzustoßen. Guter Grund also, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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