29. Juni 2016

Wie weiter mit der Zentralmatura?

2016-06-29T08:45:14+02:0029.06.16, 8:44 |Kategorien: Bildung|Tags: , |

Zentralmatura3Die Ă€ußerst unzufriedenstellenden Ergebnisse bei der Zentralmatura und die enormen Leistungsunterschiede zwischen Schultypen und Standorten mit einem lapidaren „so what“ abzutun, wie das Bildungsministerin Sonja Hammerschmid im gestrigen Ö1-Interview gemacht hat –, kann von den Betroffenen an den Schulen nur als Provokation empfunden werden. Und diese Reaktion ist nicht dazu angetan, fĂŒr die kommenden MaturantInnen Vertrauen zu schaffen. Neu sind die Probleme ja wahrlich nicht, wie ich es im Parlament und auf diesem Blog schon mehrfach deutlich gemacht habe (siehe etwa „Ergebnisse Zentralmatura: Standort- oder Schultypenproblem?“).

Ich habe daher heute im Morgenjornal die Einrichtung einer unabhĂ€ngigen Kommission zur Evaluierung der Ergebnisse und eine Fachkommission zur Erstellung der kĂŒnftigen von Maturaaufgaben gefordert („GrĂŒne: Kommission soll Zentralmatura evaluieren“). Man muss das Rad nicht neu erfinden, denn fĂŒr eine klare Organisationsstruktur gibt es internationale Vorbilder – etwa in Nordrhein-Westfalen.

In Österreich kann ich mir eine Struktur vorstellen, die einerseits eine unabhĂ€ngige Kommission und fĂŒr jedes Hauptfach eine unabhĂ€ngige Fachkommission vorsieht. Darin sollten jeweils die Fachwissenschaft (Fachdidaktik sowie mindestens drei LehrkrĂ€fte – je eine aus der AHS, dem BORG und der BHS –) vertreten sein.

Die UnabhÀngige Kommission bestimmt die Vertretung der Wissenschaften in den Fachkommissionen und wirkt bei der Evaluation der Maturaergebnisse mit.

26. Mai 2016

Liebe Regierung, jetzt muss geliefert werden!

2016-05-27T17:59:08+02:0026.05.16, 9:34 |Kategorien: Bildung, Nationalrat|Tags: |

Eines hat der neue Bundeskanzler Christian Kern erreicht: Ein FĂŒnkchen Hoffnung, dass sich die Regierung spĂ€t aber doch noch auf ihre eigentliche Aufgabe besinnt und Reformen zĂŒgig anpackt.

Auch die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid verdient eine faire Chance. Das habe ich in meiner „BegrĂŒĂŸungsrede“ herausgestrichen – und den destruktiven Stil der FPÖ entsprechend deutlich kritisiert. Denn schon am ersten Tag (!) ihrer TĂ€tigkeit waren die gerade ernannten MinisterInnen mit einem blauen Misstrauensvotum konfrontiert!

20. Mai 2016

Zentralmatura: Desaster in Mathematik?

2016-05-20T12:16:11+02:0020.05.16, 12:15 |Kategorien: Allgemein, Bildung|Tags: , , |

Zentralmatura3Probleme mit der Zentralmatura und kein Ende! Wie oft ich auf diesem Blog schon auf die Àrgerliche Umsetzung dieses an sich guten Projekts eingegangen bin? Zu oft!

Nun haben wir das nĂ€chste Problem: die Mathematik-Matura. Der offensichtlich zwischen 2015 und 2016 schwankende Schwierigkeitsgrad fĂŒhrt die Ziele der Zentralmatura ad absurdum und diskreditiert das gesamte Projekt. Viel Arbeit fĂŒr die neue Unterrichtsministerin Sonja Hammerschmid: Willkommen in der SchulrealitĂ€t!

Und sie muss sofort an die Arbeit gehen – wie ich heute in einer Presseaussendung verlangt habe – und Konsequenzen ziehen. In den letzten Tagen habe ich viele Meldungen von SchĂŒlerInnen, Eltern und LehrkrĂ€ften bekommen. Die Notenkonferenzen finden zwar erst in der kommenden Woche statt, demnach ist aber schon jetzt klar, dass die Resultate wenigstens teilweise sehr schlecht ausfallen.

Kein VerstĂ€ndnis habe ich fĂŒr die Beschwichtigungsversuche von JĂŒrgen Horschinegg: Als Direktor des BIFIE Änderungen erst fĂŒr das Jahr 2018 fĂŒr möglich zu halten, ist nicht zu akzeptieren. Wenn Probleme offenkundig werden, muss umgehend gehandelt werden. So haben mir betroffene LehrkrĂ€fte berichtet, es sei völlig unverstĂ€ndlich, dass der Schwierigkeitsgrad bei dieser Matura im Vergleich zum letzten Jahr höher und die Fragestellungen völlig anders waren: Das ist umgehend zu korrigieren.“

Laut RĂŒckmeldungen war fĂŒr die SchĂŒlerInnen heuer besonders die Formulierung der Aufgabenstellungen eine HĂŒrde. Dass ausgerechnet die Lesekompetenz fĂŒr die Mathematik-Matura so ausschlaggebend sein wĂŒrde, damit haben die KandidatInnen nicht gerechnet. Im vergangenen Jahr setzte das BIFIE im Teil A stĂ€rker auf Multiple-Choice-Aufgaben. Auch das wurde kritisiert, diesmal ist das Pendel ins andere Extrem umgeschlagen.

Besonders brisant: Ich habe Informationen bekommen, wonach in der BundesreifeprĂŒfungskommission die Problematik der Formulierung von Aufgabenstellungen bereits vor Monaten angesprochen worden ist. Die Einrichtung eines Forschungsprojekts, das dazu dienen hĂ€tte sollen, Aufgabenstellungen fĂŒr alle verstĂ€ndlicher zu formulieren, wurde aber abgelehnt. Das ist nicht nachvollziehbar. Das Bildungsministerium muss dringend dafĂŒr sorgen, dass die Zentralmatura endlich in einem absehbaren Format und jĂ€hrlich vergleichbarem Schwierigkeitsgrad bereitgestellt wird, Es ist eine der wichtigsten PrĂŒfungen im Leben junger Menschen. Sie haben ein Recht, sich gezielt darauf vorbereiten zu können.

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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