21. Dezember 2015

Vorarlberg lÀsst sich in Sachen Gemeinsame Schule nicht beirren!

2015-12-21T17:15:37+01:0021.12.15, 15:01 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

Gemeinsame Schule VorarlbergHeute hat die Vorarlberger SchullandesrĂ€tin Bernadette Mennel einen Stufenplan fĂŒr die Gemeinsame Schule prĂ€sentiert (Gesamtschule: Vorarlberg prĂ€sentierte Projektplan bis 2025) und den landesweiten Konsens ĂŒber eine flĂ€chendeckende EinfĂŒhrung betont. Mehrfach habe ich in den letzten Jahren und Monaten ĂŒber dieses Großprojekt berichtet (Die Modellregion Gemeinsame Schule und die Folgen!).

Damit ist klar, dass es in Vorarlberg keine 15-Prozent-Modell-Region geben wird, sondern nur eine landesweite EinfĂŒhrung der Gemeinsamen Schule infrage kommt.

Das Projekt verlĂ€uft planmĂ€ĂŸig. Rund 50 Mitglieder arbeiten in acht Arbeitsgruppen. Dabei geht es um die Individualisierung des Unterrichts, den Ausbau ganztĂ€giger Schulformen, die UnterstĂŒtzung von Schulen mit besonderen Herausforderungen oder das neue pĂ€dagogische Konzept.

Die PlĂ€ne in Vorarlberg sind sehr konkret. Bereits im Februar 2016 erfolgt der Einstieg mit einem Symposium zum Thema „Individualisierung und innere Differenzierung im Unterricht“. Weitere Meilensteine sind die Vorlage eines pĂ€dagogischen Konzeptes und die Erstellung einer sozialindizierten Landkarte der Schulen mit besonderen Herausforderungen als Basis fĂŒr die Mittelvergabe im zweiten Halbjahr 2016. Im folgenden Jahr geht es dann weiter: Im Mai 2017 wird der erste Vorarlberger Schulpreis mit dem Schwerpunkt Lehren und Lernen in heterogenen Gruppen vergeben, im zweiten Halbjahr 2017 startet man mit der Erprobung des neuen pĂ€dagogischen Konzeptes an Pilotschulen.

Zur Erinnerung: ÖVP-Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner hat im Februar 2015 zugesagt, dem Vorarlberger Modell zuzustimmen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Das Modell liegt nun am Tisch.

Mit dem Projektplan werden die Empfehlungen der Ergebnisse des im Mai prĂ€sentierten Forschungsprojekts nun umgesetzt. Mennel: „Wir lassen uns von unserem Weg nicht abbringen. Auch die Zeit spricht fĂŒr uns. Wir wollen eine bessere Schule – vielfĂ€ltig, leistungsstark, wertschĂ€tzend und chancengerecht.“

26. Mai 2015

Die Modellregion Gemeinsame Schule und die Folgen!

2015-05-26T13:27:59+02:0026.05.15, 11:44 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

Gemeinsame Schule VorarlbergVorarlberg wird also mittelfristig die Gemeinsame Schule der 10- bis 14-JĂ€hrigen einfĂŒhren. Zur Klarstellung: Das Land wird nicht prĂŒfen oder ausprobieren, sondern einfĂŒhren!

Mein Dank geht an die ideologisch Beweglichen in der ÖVP, das sind vor allem Markus Wallner, Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner und dem Lehrergewerkschafter Paul Kimberger. Sie lehnen das bisherige verbissene Festhalten an der AHS-Langform ab.

Die Arbeit steht aber erst bevor, und es gibt viel zu tun! Die Politik ist jetzt gefordert und nicht nĂ€chstes oder ĂŒbernĂ€chstes Jahr. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die ExpertInnen und Projektbeteiligten „leere Meter“ machen. Es darf kein Arbeiten im luftleeren, weil gesetzlich nicht definierten Raum geben.

Daher sollten wir Folgendes bedenken: Bevor der Weg beschritten wird, muss das Ziel klar und gesetzlich auch abgesichert sein. Ohne Klarheit darĂŒber, was möglich ist und was nicht, kann kein Reformprozess beginnen. DafĂŒr braucht es im Nationalrat eine 2/3-Mehrheit. Zu Ă€ndern sind vor allem folgende gesetzlichen Bestimmungen:

  1. Verfassungsrechtlich festgelegt ist nÀmlich ein differenziertes Schulsystem der 10- bis 14-JÀhrigen (Art. 14, Abs 6a B-VG)
  2. Aufnahmebedingungen in AHS-USt (§40 Abs 1 SchOG sowie § 5 SchUG)
  3. Die Frage der Schulerhalter (Bund, Gemeinden)
  4. Das LehrerInnen-Dienstrecht (Bund, Land)

Was wird zudem brauchen ist eine moderne PĂ€dagogik fĂŒr heterogene Gruppen als Schwerpunktsetzung bei Aus- und Fortbildung:

  • Differenzierung (offene Lehr- und Lernformen, entdeckendes Lernen, kooperative Lernformen, Freiarbeit, WochenplĂ€ne, Stationenlernen 
)
  • Kein Kind zurĂŒcklassen – weder Kinder mit Lernschwierigkeiten noch Hochbegabte: Individualisierung und Personalisierung
  • Neuordnung der LehrerInnen-Ausbildung unterschiedlich fĂŒr „Sekundarstufe I“ und „II“

Eines muss gelten: Keine Husch-Pfusch-Aktion, keine SchnellschĂŒsse, aber zĂŒgige Vorgangsweise (Gesamtschule: GrĂŒne warnen vor „Husch-Pfusch“)!

Reinhold Mitterlehner hat im ORF Vorarlberg gemeint, die ÖVP sei in Bildungsfragen „offener, als wir das frĂŒher waren. Wir haben zwar im Parteiprogramm das Gymnasium noch erwĂ€hnt, sind aber auf der anderen Seite offen fĂŒr neue Entwicklungen“. Der Lehrergewerkschafter Paul Kimberger wird heute im Kurier so zitiert: „Abseits jeder Sozialromantik – die Fakten sprechen gegen die derzeitige Form und fĂŒr die gemeinsame Schule.“ Und der Wiener SPÖ-Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch: „Gehen wir’s jetzt gemeinsam an!“ Die Beispiele Anton-Krieger-Gasse oder die Lernwerkstatt Brigittenau sind ja durchaus Vorzeigeprojekte fĂŒr ganz Österreich.

Noch nie standen die Chancen so gut, in Österreich eine echte, zukunftsweisende Bildungsreform anzustoßen. Guter Grund also, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

22. Mai 2015

Bildungsrevolution in Vorarlberg!

2015-05-22T12:08:31+02:0022.05.15, 10:44 |Kategorien: Bildung|Tags: , |

Gruene-Schule1Heute ist eine bildungspolitische Bombe geplatzt. Eine unabhĂ€ngige ExpertInnengruppe hat ihre Schlussfolgerungen aus der bislang umfassendsten Befragung von LehrerInnen, Eltern und SchĂŒlerInnen zur Gemeinsamen Schule prĂ€sentiert (Schule 10 bis 14 Kurzfassung mit Empfehlungen).
FĂŒr das Bundesland Vorarlberg wird mittelfristig landesweit die Einrichtung einer gemeinsamen Schule von der 5. bis zur 8. Schulstufe auf Basis von Individualisierung bzw. Personalisierung und innerer Differenzierung empfohlen. Unabdingbare Voraussetzung fĂŒr das Gelingen sind Lehrpersonen, die bereit sind, pĂ€dagogische Konzepte umzusetzen, die alle SchĂŒler/innen entsprechend ihren FĂ€higkeiten und Interessen gleichermaßen fördern und auch fordern. Noch vor der Einrichtung einer gemeinsamen Schule sind folgende Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zu schaffen:
‱ Eine PĂ€dagogik der Individualisierung und inneren Differenzierung
‱ Gemeinsame Ausbildung der Lehrpersonen
‱ Mehr Schulautonomie
‱ ZusĂ€tzliche Mittel und Personal fĂŒr Schulen mit besonderen Herausforderungen
‱ Intensivierung der Elternzusammenarbeit
‱ Neudefinition der Schulsprengel
‱ Bedarfsgerechte Finanzierung der Schulen

Das zweijĂ€hrige, umfassende und breit angelegte Forschungsprojekt „Schule der 10- bis 14-JĂ€hrigen“ hat ein deutliches Ergebnis erbracht: Das zweigliedrige System passt nicht mehr zur SchulrealitĂ€t und soll daher Schritt fĂŒr Schritt in eine gemeinsame Schule ĂŒberfĂŒhrt werden. Damit kann im Endausbau die viel zu frĂŒhe Trennung der Kinder ĂŒberwunden und mehr Chancengerechtigkeit und LeistungsfĂ€higkeit erreicht werden. Das bedeutet eine Bildungsrevolution. Österreich muss Vorarlberg werden! Wir GrĂŒne stehen im Nationalrat jedenfalls zur VerfĂŒgung, zumal es sich um eine VerfassungsĂ€nderung handelt und die Regierung zur Ermöglichung der Modellregion eine 2/3-Mehrheit braucht.

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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