screenshot_favWir erinnern uns: Der Freiheitliche Akademikerverband Salzburg ist vor einigen Monaten durch sehr „seltsame“ Vorstellungen von Flüchtlingspolitik aufgefallen. In einem „Phasenplan für eine nachhaltige Rückwanderungspolitik“ wurden Arbeitslager gefordert, war von „Millionen Neger“ die Rede, die „ihr Unwissen, ihr Analphabetentum, ihren Haß (sic!) und Streit unter sich und ihren Haß auf uns Weiße nach Europa“ mitbrächten. Flott haben sich sowohl die FPÖ Salzburg als auch die Bundespartei davon distanziert, denn der Freiheitliche Akademikerverband (FAV) sei ja keine Vorfeldfeldorganisation.

Nun, diese Einträge sind verschwunden, dafür konnten wir neue Ergüsse lesen, wie etwa diesen hier im Kapitel „Kultur und Bildung“:

Rechtsstaatlickeit? Heute brechen Staatschefs laufend Recht und Verfassung! „Demokratische Ordnung“? Demokratie schafft immer Unordnung. Sie
 spaltet das Volk. Sie ist „eine Fehlgeburt der Geschichte“ (Davila), „die Hure des Westens“ (A. Roy), „schöner Schein“ (v.Arnim). „Religionsfreiheit“ brachte die Freiheit von der Religion. Gleichheit von Mann und Frau widerspricht dem Naturrecht wie der biologie. Respekt vor Andersdenkenden, auch wenn diese irren oder die Wahrheit verfälschen?
F.R. (Alle Fehler im Original!, last view am 31.10.2015, 17h42)

Dort, auf der Website des Freiheitlichen Akademikerverbandes Salzburg stand noch viel mehr, eine durchgehende Lektüre war mir aus psychohygienischen Gründen nicht möglich. Der oben zitierte Eintrag lief unter „Kommentare und Meinungen unserer Leser“. Diese können nicht – wie etwa auf Facebook oder anderen Blogs – selbständig gepostet werden, sondern müssen an den Websitebetreiber geschickt werden, der das dann bewusst online stellt (oder auch nicht). Nun, ein Einsenden war wohl nicht notwendig, denn die oben genannte Stelle stammt aus Zitaten des bekannten Rechtsextremisten Friedrich Romig. Romig wurde wegen Tiraden gegen das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands in der FAV-Zeitschrift „Aula“ zweimal verklagt und verurteilt. Inzwischen sind auch diese Einträge unter dem Vermerk „Aus urheberrechtlichen Gründen einstweilen eingestellt“ gelöscht. Das Internet vergisst aber nicht, das haben die Verantwortlichen für die Website wohl nicht bedacht. Im Cache ist die Seite nach wie vor abzurufen.

Der Freiheitliche Akademikerverband Salzburg gibt über sich selbst an:

Der Freiheitliche Akademikerverband Salzburg arbeitet in der Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände Österreichs mit den sechs anderen Freiheitlicher Akademikerverbänden zusammen: den Landesverbänden für Kärnten und Osttirol, Steiermark, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg sowie Wien, Niederösterreich und Burgenland. Der Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände Österreichs wechselt jährlich von Landesverband zu Landesverband. Zur Zeit ist es der Freiheitliche Akademikerverband für Wien, Niederösterreich und Burgenland. Am Ort des jeweils vorsitzenden Landesverbandes findet einmal im Jahr der gesamtösterreichische Freiheitliche Akademikertag statt.
Dazu existiert innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände Österreichs noch ein permanentes Präsidium aus einem Präsidenten, einem Geschäftsführer und einem Öffentlichkeitsbeauftragten.
Die Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände Österreichs ist keine Vorfeldorganisation oder gar Gliederung einer Partei, sondern parteiungebunden. Allerdings steht sie in einem befreundeten Verhältnis zur Freiheitlichen Partei Österreichs.

Die Arbeitsgemeinschaft Freiheitliche Akademikerverbände ist also parteiungebunden und keine Vorfeldorganisation der FPÖ. Das muss aber der Vorarlberger und Kärntner FPÖ zur Kenntnis gebracht werden, denn sie führen den FAV auf ihrer Liste der Vorfeldorganisationen explizit an, wie Stoppt die Rechten infomiert.

Doch weiter: Wo hat der derzeitige Vorsitzende der Arge FAV, der Landesverband Wien-Niederösterreich-Burgenland seinen Sitz?

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fav-wien

 

 

 

 

 

 

 

Rathausplatz 8/Top 9. Und genau an dieser Adresse ist die Landesgeschäftsstelle der FPÖ Wien beheimatet. Was für ein Zufall aber auch!