Lehrerdienstrecht: altmodisch und realitÀtsfern!
Im Rahmen einer Pressekonferenz habe ich heute zum Vorschlag der Regierung fĂŒr ein neues LehrerInnen-Dienstrecht Stellung bezogen.
Meine Hauptkritik: Der Diskussion um ein neues Dienstrecht fehlt ein Fundament, sie ist âmachtpolitischâ und nicht sachbezogen.
Das Fundament wĂ€re ein durchgĂ€ngiger Plan und eine konkrete Vision (etwa individualisierter Unterricht, ganztĂ€gige Schulform, Gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr …) fĂŒr eine staatliche Schule des 21. Jahrhunderts sowie ein plausibles Modell fĂŒr die Arbeit und Qualifikation von LehrerInnen.
Weil das fehlt, verkommt Diskussion zum rechthaberischen Muskelspiel ĂŒber unwesentliche Details. Das Ganze ist ein unprofessioneller Murks.
Der Vorschlag ist altmodisch und realitÀtsfern:
âą Kindergarten-PĂ€dagogInnen nicht erfasst
âą angelehnt an altes Bundeslehrerdienstrecht (fĂŒr Halbtagsschulen ausgelegt, die sich aus Klöstern und MilitĂ€rakademien entwickelt hat)
âą unflexibeles Wochenarbeitszeitmodell ungeeignet (Projektarbeiten, neue Unterrichtsformen, Montessori, Schwerpunktwochen etc.)
âą Fokussierung auf Unterrichtszeit ignoriert die Entwicklung der LehrerInnen von Vortragenden zu Lerncoaches
âą MaĂeinheit Unterrichtsstunde verunmöglicht innovative Gestaltung des Tagesablaufes (Lernrhythmus von SchĂŒlerInnen)
âą Trend zu ganztĂ€gigen Schulen verstĂ€rkt sich, Dienstrecht bietet keine Grundlage fĂŒr Anwesenheitszeiten
âą Trotz gleicher Grundeinkommen Schlechterstellung von PflichtschullehrerInnen
âą Alle TĂ€tigkeiten auĂer der Unterrichtszeit bleiben, kein Leistungsanreiz
GrĂŒne Alternativen auf Basis der âGrĂŒnen Schuleâ:
âą Gleichwertige Ausbildung und gleiche Gehaltsstruktur fĂŒr alle LehrerInnen (ab Kindergarten)
âą Rahmenjahresarbeitszeitmodell mit Unterrichts-, Vor- und Nachbereitung und sonstige TĂ€tigkeiten (Beratung, Projektbetreuung, Nachmittagsbetreuung, Anwesenheit, Sprechstunden, Konferenzen etc.)
âą Flexible Zeitabrechnung ermöglicht einen schulautonom gestalteten schĂŒlerInnengerechten Tagesablauf
⹠durchgehendes QualitÀtsmanagement und verpflichtende Personalentwicklung (in Verantwortung der Schulleitung)
âą Steigerung des Einkommens mit drei MaĂnahmen (a) Gehaltsstufen (zB. alle 4-5 Jahre) und (b) durch höhere Qualifikation und/oder (c) Ăbernahme von mehr Verantwortung
âą Schulisch autonome Personalhoheit (mit entsprechender externer Kontrolle)
âą Faire Bezahlung fĂŒr PflichtschullehrerInnen
âą Zulagen schulautonom vergeben, da Anforderung je nach Standort sehr unterschiedlich sind.
Und an was sollten wir bei diesem Themen denken? FĂŒr die âGrĂŒne Schuleâ gilt: âKein Kind zurĂŒcklassen!â
Die ĂVP schieĂt bildungspolitisch wild durch die Gegend. Jetzt soll fĂŒr ProblemschĂŒlerInnen die Schulpflicht, im ĂVP-Sprech heiĂt das nun 