Das war die zentrale Botschaft bei meiner heutigen Pressekonferenz: Einstieg in die Gemeinsame Schule ab 2017! Nach der Veröffentlichung der Studie zur Gemeinsamen Schule gestern (Schule der 10- bis 14-Jährigen in Vorarlberg) ist klar: Eltern und LehrerInnen wollen eine grundlegende Schulreform. Die alte Schule hat ausgedient, die Zeiten haben sich geändert. Nur 24% aller Schulklassen in Österreich sind einsprachig – und die Tendenz ist weiter fallend. Die alte Schule produziert Ungleichheit, wie etwa der nationale Bildungsbericht belegt: Unterschiede zw. Kindern mit und ohne Migrationshintergrund werden im Verlauf der Schullaufbahn nicht geringer, sondern sogar größer!
Klar ist:
• Eltern von Kindern in Volksschulen und Neuen Mittelschulen wollen die Gemeinsame Schule, sogar ein Viertel der AHS-Lehrkräfte.
• LehrerInnen mit Unterrichtserfahrung in heterogenen Gruppen (also Volksschule und Neuen Mittelschule) sind zu fast 80 Prozent dafür.
• Die Zustimmung zum jetzigen selektiven Schulsystem liegt sogar bei den AHS-Lehrkräften nur bei 45 Prozent.
Worauf wartet die Ministerin eigentlich noch? Wir Grüne fordern:
• Startprojekt für die Gemeinsame Schule ab Herbst 2017
• Ein Fördersystem muss umgehend auf- und ausgebaut werden, vor allem auch Schulsozialarbeit und Schulpsychologie.
• Ähnliches gilt für die Themen Schulautonomie, indexbasierte Mittelzuteilung an Schulen und die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften (unter anderem im Bereich Binnendifferenzierung).
• Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Modellregion.
• Kostenberechnung für Zusatzausgaben, aber auch die Einsparungseffekte im Verwaltungsbereich. Immerhin rechnen uns Bildungsökonomen vor, dass das Bruttinlandsprodukt um 0,5% steigen würde, wenn alle nach absolvierter Schulpflicht sinnerfassend lesen können.
Mut, Frau Ministerin: Was die Vorarlberger ÖVP trotz Widerstand in eigenen Reihen schafft, sollten Sie auch schaffen!
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