5. MĂ€rz 2015

Erstaunlich zukunftsweisend: Reformvorschlag fĂŒr die Schulverwaltung

2015-03-05T16:44:34+01:0005.03.15, 11:17 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

Pröll_BildungsPKDas Papier der „ExpertInnengruppe Schulverwaltung“ ist deutlich besser, als in den Medien dargestellt – weder ist es Wasser auf die MĂŒhlen von „Zentralisten“ noch ist es Wasser auf die MĂŒhlen jener, die im Sinne Erwin Prölls einer „VerbundeslĂ€nderung“ das Wort reden. Es ist schlicht in weiten Teilen vernĂŒnftig und ermöglicht eine Verschiebung der wichtigen pĂ€dagogischen Entscheidungen dorthin, wo sie hingehören: an die einzelnen Schulstandorte. Im Rahmen einer Pressekonferenz habe ich das bislang geheim gehaltene detaillierte Papier der ExpertInnen vorgestellt und – bei aller durchaus auch vorhandener Kritik (etwa die nur sehr vage Beschreibung der Bildungsdirektionen, SchwĂ€chung der Gemeinden als Schulerhalter, …) – den Schwerpunkt auf die positiven Aspekte gelegt. Hier die Presseunterlagen: Presseunterlage_5.3.15_Schulverwaltung

Mein zentraler Punkt heute waren die GrĂŒnen Bedingungen fĂŒr eine Zustimmung, denn die Regierung braucht fĂŒr die VerfassungsĂ€nderung entweder die Zustimmung von uns GrĂŒnen oder jene der FPÖ („2/3-Materie“):

  • Verhandlungsbasis ist ausschließlich Vorschlag der „ExpertInnnengruppe Schulverwaltung“ und nicht der „Pröll-Plan“
  • Evaluierungsinstanz bzw. QualitĂ€tssicherungsstelle fĂŒr Schulstandorte ist unabhĂ€ngig
  • Bildungsdirektionen als Serviceeinrichtung und regionale Standortplanung
  • Bund mit alleiniger Gesetzgebungskompetenz (LehrplĂ€ne, Dienstrecht, Aus- und Fortbildung, QualitĂ€tsrahmen)
  • Schulautonomie in Bereichen PĂ€dagogik, Organisation, Personal und Finanzen (TeilrechtsfĂ€higkeit)

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

26. Februar 2015

Bildung: Doppeltes Spiel der schwarzen Reformverweigerer

2015-02-28T18:47:38+01:0026.02.15, 12:00 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

hypo_tafelAuch wenn in der gestrigen Sitzung des Nationalrats rotschwarzes HĂ€ndchenhalten angesagt war, ist nicht zu ĂŒberhören, dass sich die ÖVP auf Bildungsministerin Heinisch-Hosek eingeschossen hat. GeneralsekretĂ€r BlĂŒmel und Harald Mahrer verlangten einen Kassasturz bis Ende Februar und befanden, Heinisch-Hosek hĂ€tte ihr Ressort nicht im Griff.
Die Kritik und Ungeduld wĂ€ren ja irgendwie nachvollziehbar, wenn die ÖVP in den letzten Jahren und Monaten auch nur einen einzigen konstruktiven Vorschlag gemacht hĂ€tte, der dazu angetan wĂ€re, die österreichische Bildung aus der Misere zu hieven. Aktuelle Ansatzpunkte hĂ€tte sie zuhauf: Da wĂ€ren einmal die Lieblingsthemen von Minister Kurz und StaatssekretĂ€r Mahrer, der Integrationsbereich und die Sprachliche FrĂŒhförderung. Was fĂ€llt den Herren dazu sein? Bei „Integrationsunwilligkeit“ soll gestraft werden – vom Tafelabputzen bis zur Streichung der Kinderbeihilfe gehen die Ideen der Möchtegernreformer. Aber, um Harald Mahrer auf die SprĂŒnge zu helfen: Als WissenschaftsstaatssekretĂ€r könnte er vor seiner eigenen HaustĂŒre kehren, um jene Voraussetzungen an den UniversitĂ€ten schaffen, die eine sinnvolle und effiziente Sprachförderung ĂŒberhaupt erst möglich machen. Zur Zeit existiert in ganz Österreich eine einzige Vollprofessur fĂŒr Deutsch als Zweitsprache an der UniversitĂ€t Wien und das auch noch bei einer völligen personellen Unterausstattung des Fachbereichs. Das Resultat: Im Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache sind alle Lehrveranstaltungen mit Übungscharakter hoffnungslos ĂŒberfĂŒllt, Lehrende und Studierende beklagen zurecht die schlechten Studienbedingungen. Es liegt im Ermessen des ÖVP-Ministeriums, einen untragbaren Zustand, der eine ordentliche Ausbildung fĂŒr Deutsch als Zweitsprache kaum zulĂ€sst, zu beenden.
Was richtet Harald Mahrer ĂŒbrigens seiner Parteikollegin Sophie Karmasin aus, wenn von dieser auf seinen eigenen Vorschlag, die ElementarpĂ€dagogik in die Bundeskompetenz zu geben und die Ausbildung zu akademisieren, ein postwendendes Njet kommt? Wir haben nur Schweigen vernommen.
Und da wĂ€re auch noch Integrationsminister Kurz, der fĂŒr seine #stolzdrauf-Imagekampagne 350.000 Euro (wahrscheinlich sind es mehr) locker machen konnte. HĂ€tte er stattdessen in jedem Bundesland wenigstens eine Person finanziert, die ĂŒberforderten LehrerInnen Hilfestellungen im Umgang mit den angeblich integrationsunwilligen Kindern und Eltern bietet, wĂ€re das ein handfester lösungsorientierter Beitrag statt einer teuren Scheininszenierung gewesen.
Oder der Eiertanz um das Pflichtfach „Politische Bildung“: Einig sind sich alle – Schwarz und Rot –, dass es kommen soll. Nach mehrfachen diesbezĂŒglichen AntrĂ€gen meinerseits im Unterrichtsauschuss wurde auch der jĂŒngste gestern im Nationalrat wieder – Sie erraten es – abgelehnt. Wenige Tage zuvor nahm der ÖVP-Jungspund Asdin El Habbassi in treuer Gefolgschaft seiner Partei Ministerin Heinisch-Hosek ins Gebet, indem er vollmundig in die ORF-Kamera verkĂŒndete, dass „wir sehr viel Geld fĂŒr irgendwelche Druckmaterialien, Werbung ausgeben. Diese Dinge können wir dazu verwenden, um ein erstes Konzept fĂŒr ein Fach Politische Bildung auszuarbeiten“. Gemeint war natĂŒrlich nur die Bildungsministerin, nicht etwa sein Parteikollege Kurz, dessen nĂ€chster Aktionismus, der „Kreativwettbewerb Mein Österreich“ gerade jetzt im Laufen ist.
Womit wir beim Geld wĂ€ren: Inzwischen pfeifen es die Spatzen von den DĂ€chern, dass das Bildungsressort in schweren Finanznöten steckt. GeschĂ€tzter Fehlbetrag fĂŒr dieses Jahr: 300 Millionen Euro – mindestens! Finanzminister Schelling zaubert zwar locker denselben Betrag fĂŒrs schwarze Innenministerium aus der Staatskasse, der Bildungsministerin erteil er jedoch eine rĂŒde Abfuhr. Assistiert wird er dabei von Harald Mahrer, der das schon seit langer Zeit absehbare Budgetloch nun plötzlich auch als Munition gegen die Koalitionspartnerin verwendet. Fakt ist, dass Heinisch-Hosek budgetĂ€r fast kein Spielraum bleibt, zumindest nicht in dem Ausmaß, wie er notwendig wĂ€re, um die laufenden Kosten auch nur annĂ€hernd in den Griff zu bekommen. Daran trĂ€gt die ÖVP aufgrund ihrer jahrelangen Reformverweigerung ein großes Maß an Mitschuld. Und wenn ich dann noch lese, dass das seit ewigen Zeiten ÖVP-gefĂŒhrte Finanzministerium bei der Renovierung seines eigenen Hauses um schlappe 93% ĂŒber dem eigenen Kostenvoranschlag liegt – und das macht fast 70 Millionen Euro aus! – dann platzt mir endgĂŒltig der Kragen. FĂŒr meine Bennenung dieses Vorganges als „heuchlerisch“ habe ich von NationalratsprĂ€sidentin Bures einen Ordnungsruf erhalten. Aber selten habe ich einen Ordnungsruf mit mehr Gleichmut hingenommen als jenen.
FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

14. Februar 2015

Herr Mahrer, wie steht jetzt die ÖVP zur Gesamtschule?

2015-05-01T07:38:09+02:0014.02.15, 12:00 |Kategorien: Bildung, Parteien|Tags: , , |

SN-Streitgespraech_Walser_MahrerDie „Salzburger Nachrichten“ haben ÖVP-StaatssekretĂ€r Harald Mahrer und mich zu einem StreitgesprĂ€ch ĂŒber Integration und Bildung geladen und es heute auf der Seite 3 veröffentlicht: „Mit Anreizen statt Strafe zu mehr Integration“. Moderiert wurde das GesprĂ€ck von Alexander Purger.
Leider funktioniert bislang der Link nicht, fĂŒr Interessierte habe ich die Seite daher hier (SN-Streitgespraech_Walser_Mahrer (pdf, 348 KB)) als Download gespeichert.
Den extrem teuren Murks um die Neue Mittelschule beispielsweise hat die ÖVP bei der Beschlussfassung als „Jahrhundertreform“ gepriesen, Mahrer & Co tun jetzt so, als ob dafĂŒr nur die SPÖ verantwortlich zu machen ist.
Und Integration? Leider gehen die Bundes(!)-ÖVP – in den LĂ€ndern sind teilweise wesentlich fortschrittlichere Schwarze anzutreffen – ebenso wie große Teile der SPÖ zunehmend den populistisch aggressiven Weg der FPÖ. Ich habe das im GesprĂ€ch bedauert und darauf hingewiesen, dass es fĂŒr beide Parteien keinen Sinn macht, „im Teich der FPÖ fischen“ zu wollen: „Sie bedenken nicht, dass man dann gleich zum Schmied und nicht zum Schmiedl geht.“
Mahrer hat es mir nicht einfach gemacht: Genauso wie viele andere ÖVP-VertreterInnen gelingt es auch hier , möglichst wenig Konkretes zu sagen und sich auf keine Position festnageln zu lassen.

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr


Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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