Endlich gerichtlich geklĂ€rt: FPÖ haftet fĂŒr Hasspostings

2017-02-27T10:17:27+01:0024.02.17, 12:09 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus, Gesellschaft, Medien, Nationalrat|Tags: , , |

FĂŒr die FPÖ und ihren Chef Heinz-Christian Strache wird es langsam eng. Sie versucht seit langem, eine „digitale Parallelwelt“ zu errichten. Die eigene AnhĂ€ngerschaft soll nur ĂŒber eigene Medien informiert werden â€“Â ĂŒber FPÖ-TV, Facebook-Seiten etc. In diesen medialen blauen „Echo-Kammern“ gibt es naturgemĂ€ĂŸ eine Radikalisierung, Andersdenkende werden nicht nur ĂŒbelst beschimpft, sondern sogar bedroht. Das Ganze lĂ€uft der FPÖ aus dem Ruder.

Nun hat auch der Oberste Gerichtshof (OGH) fĂŒr Klarheit gesorgt und festgestellt: Die FPÖ haftet als Host-Provider fĂŒr einen Inhalt, der von Dritten auf der Facebook-Seite von Strache veröffentlicht wurde („Hassposting: FPÖ-Klub haftet als „Host-Provider“). Bitter fĂŒr die blauen Herrschaften: Zuletzt haben sie beim Höchstgericht im umgekehrten Fall eine Niederlage erlitten.

Zum konkreten Fall: Auf Straches Facebook-Seite wurde nach den Sprengstoffanschlag von Ansbach in Bayern folgender Kommentar gepostet: „Was meint der enthirnte grĂŒne Psychopath Walser dazu???“

Ich habe die FPÖ nachweislich kurz nach Erscheinen des Kommentars aufgefordert, diesen zu löschen, weil er strafbare Inhalte transportiert. Dem ist die FPÖ lange Zeit nicht nachgekommen, erst als die Sache gerichtsanhĂ€ngig wurde, hat man sich zur Löschung entschlossen.

Zu spĂ€t. Wie nicht nur ich, sondern auch die Justiz befindet. Das Urteil ist wichtig: Gerichtlich wird festgehalten, dass der Betreiber einer Facebook-Seite auch fĂŒr die Inhalte haftet, die auf seiner Seite von Fremden getĂ€tigt werden. Auch Facebook-Seiten und -Profile sind keine rechtsfreien RĂ€ume und unterliegen dem E-Commerce-Gesetz. Die FPÖ betreibt seit Jahren rechts-rechte Echo-Kammern, um die eigene AnhĂ€ngerschaft exklusiv mit „Informationen“ zu versorgen. Alles andere wird im Blau-Sprech zur „LĂŒgenpresse“. Das enthemmt viele, sodass der Ton der Postings und die AggressivitĂ€t der Poster kaum mehr zu bremsen sind.

Wir werden die blauen Herrschaften auch in Zukunft nicht aus ihrer Verantwortung entlassen.