Schule als Opfer der Hypo-Alpe-Adria und mutloser Bildungspolitik!

2014-04-26T17:56:00+02:0026.04.14, 17:56 |Kategorien: Bildung|Tags: , |

Gibt es etwas Neues oder gar Erfreuliches nach dem ausfĂŒrlichen Interview von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek heute im Mittagsjournal? Nicht wirklich.

Nach wie vor fehlt der Regierung der Mut, die ĂŒberfĂ€lligen Reformen durchzufĂŒhren und das System auf eine gemeinsame Schule der 6- bis 14-JĂ€hrigen umzubauen, was schon mittelfristig bei der Ausbildung der LehrerInnen, den SchulgebĂ€uden usw. enorme Einsparungen lukrieren wĂŒrde. Obwohl schon viele ÖVP-Landeshauptleute inzwischen fĂŒr die Gemeinsame Schule eintreten, sind Kinder, ihre Eltern und die ganze Republik nach wie vor in Geiselhaft der Reformverweigerer aus dem ÖAAB rund um Michael Spindelegger.

Betroffen von dieser Politik sind vor allem Kinder aus bildungsfernen Schichten, denen zuhause kaum geholfen werden kann, und alleinerziehende Eltern. Der Sparkurs im Bildungsbereich bedeutet einen massiven RĂŒckschritt bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Schule und Kinder sind anscheinend die idealen Opfer der Hypo-Alpe-Adria und einer mutlosen Bildungspolitik. Die KĂŒrzungen beim Ausbau der Ganztagsschulen treffen zielgenau jene, die schon jetzt am stĂ€rksten benachteiligt sind. Es muss endlich Schluss sein mit „kreativen“ Zahlenspielereien und budgettechnischen Schönheitsoperationen.

Völlig unverstĂ€ndlich ist das sture Festhalten der Ministerin an der Absage der PISA-Testung. Gestern hat es mir die Ministerin sogar schriftlich gegeben: Es gibt kein Problem mit der Datensicherheit am BIFIE! Außer dem bekannten Link, der alte, anonymisierte Daten aus der „Informellen Kompetenzmessung“ beinhaltet hat, waren keine andere Daten betroffen. In der Anfragebeantwortung betreffend „Datenleck beim Bifie“ heißt es wörtlich: „Sonstige Daten oder Datenbanken, mit denen das Bifie arbeitet, sind von diesem Vorfall nicht betroffen.“

Es wird deutlich, dass die Ursache fĂŒr das so genannte Datenleck ein krimineller Akt war. Einzig mittels eines gezielt platzierten „Symbolic Link“ der die genaue URL beinhaltete konnte auf die Daten zugegriffen werden. Weder die Daten noch der Link waren ĂŒber Suchfunktionen zu finden. GrundsĂ€tzlich sind die Daten auf dem von der Firma KapschBusinessCom betrieben Server „gesichert, passwortgeschĂŒtzt, verschlĂŒsselt und nur einer einer eingeschrĂ€nkten Liste von IP-Adressen zugĂ€nglich“.

Damit ist die Absage der PISA-Feldtestungen und die Verschiebung der BildungsstandardĂŒberprĂŒfung als voreilige und nicht mehr notwendige Maßnahme entlarvt.

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“