ORF2 zeigt Film ĂŒber den âEngel von Auschwitzâ
Seit vielen Jahren beschĂ€ftige ich mich mit der Geschichte der Bregenzerin Maria Stromberger, die in Auschwitz als Krankenschwester tĂ€tig war und von den HĂ€ftlingen als âEngel von Auschwitzâ bezeichnet wurde.
Anita Lackenberger und Gerhard Mader von der âProduktion Westâ prĂ€sentieren nun am Dienstagabned in ORF2 ihre filmische Aufarbeitung. Die Dokumentation âMaria Stromberger – Kann man nach Auschwitz noch glauben?â wird im Rahmen der Sendereihe âKreuz und querâ auf ORF2 um 22:35 Uhr ausgestrahlt.
Am 1. Oktober 1942 trat Maria Stromberger ihren Dienst als Krankenschwester in Auschwitz an. Sie hatte sich freiwillig um die Anstellung beworben, nachdem sie Berichte ĂŒber die GrĂ€uel im Osten gehört hatte. Die SS-Krankenstation â Strombergers Arbeitsplatz â befand sich in unmittelbarer NĂ€he zum Krematorium und zur Gaskammer von Auschwitz I. Sie wurde Zeugin der tagtĂ€glichen brutalen Gewalt und der menschenverachtenden Behandlung der HĂ€ftlinge durch Folter und Tod. Maria Stromberger blieb jedoch nicht tatenlos und wurde zu einer wichtigen Helferin des Lagerwiderstandes. Sie trug wesentlich dazu bei, das Wissen ĂŒber Auschwitz nach auĂen zu tragen.
Nach dem Krieg wurde sie unbegrĂŒndet interniert und konnte nur durch Intervention der polnischen Regierung befreit werden. 1947 war sie schlieĂlich eine wichtige Zeugin bei den Auschwitzprozessen in Warschau, besonders mit ihrer Aussage gegen Rudolf Höss, den KZ-Kommandanten von Auschwitz. Maria Stromberger fĂŒhlte sich jedoch in dieser neuen Nachkriegswelt, in der Welt des Kalten Krieges, allein gelassen: In Ăsterreich â sie lebt in Vorarlberg â erinnert man sich nicht mehr gerne an das dunkle Kapitel des Nationalsozialismus. Sie stirbt bereits 1957, im Alter von 59 Jahren, in Bregenz an einer Herzkrankheit.
Vor Jahren habe ich einen lĂ€ngeren Artikel zu ihrem Leben veröffentlicht: âDer Engel von Auschwitzâ â Zum Wirken der Krankenschwester Maria Stromberger
Die Dokumentation âMaria Stromberger â Kann man nach Auschwitz noch glauben?â von Anita Lackenberger und Gerhard Mader (Produktion West) fĂŒhrt zu den wichtigsten Stationen im Leben der mutigen Krankenschwester. Dazu gehören Auschwitz, KĂ€rnten, Vorarlberg und Yad Vashem in Israel, die GedenkstĂ€tte fĂŒr die Opfer des Holocaust.
Ausschnitte aus Originalfilmen geben Einblicke in die Verhandlungen der Auschwitz-Prozesse. Die Doku wirft auch neues Licht auf den Umgang mit nationalsozialistischen Verbrechen im Ăsterreich der Nachkriegszeit. Zu Lebzeiten wurde sie vergessen, jetzt erinnert âKreuz und querâ an Maria Stromberger.
Kurz vor Neujahr kommen in Sachen Neujahrskonzert die Beschwichtiger, Verniedlicher und historischen Ignoranten so sicher wie das Amen im Gebet und behaupten allen Fakten zum Trotz, das Konzert habe seinen Ursprung zwar in der NS-Zeit, sei damals aber eine Art Widerstandshandlung der âunterdrĂŒckten OstmĂ€rkerâ gegen die âpreuĂischen Nazisâ gewesen. Die historische RealitĂ€t ist eine andere. Dazu habe ich in der âPresseâ einen Gastkommentar verfasst: â
Im Gailtail gibt es eine bemerkenswerte historische und kulturelle Initiative, die nicht zuletzt verantwortlich dafĂŒr ist, dass die Zweisprachigkeit wieder gelebt und das âGailtaler Slowenischâ eine Renaissance erlebt. Ein von Karin Koller gefĂŒhrtes berĂŒhrendes ZeitzeugengesprĂ€ch mit dem Untergailter Josef SchnabelÂ ĂŒber den antifaschistischen Widerstand im unteren Gailtal, ĂŒber Zivilcourage, die Unmöglichkeit im Tal Slowenisch zu sprechen und PartisanInnen ein Denkmal zu setzen, 