Wer findet den (die) Fehler?
In der FPÖ-Bildungspolitik sind sie noch leichter zu finden als auf dem Plakat. Der ehemalige ORF-Moderator und designierte Bildungssprecher Christoph Waibel scheint die Rolle des neuen Scharfmachers zu übernehmen. Er fordert …
• Ausländer-Quoten in Schulklassen: Der „Anteil von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache in den Schulklassen auf 30 Prozent begrenzen“. Was tun wir in Gegenden, in denen deutlich mehr als die Hälfte der Kinder eine nicht-deutsche Muttersprache hat?
• Streichung von Familienleistungen: „Falls die Sprache bis zum Beginn der Volksschule nicht beherrscht werde, sollten Sozialleistungen gekürzt werden.“ An sich schon benachteiligte Kinder sollen also noch weiter benachteiligt werden. Es ist eine der großen Leistungen eines Sozialstaates, dass ein Anspruch unabhängig von Beschäftigung oder Einkommen der Eltern besteht.
• Feindbild Türkei: Probleme gebe es angeblich nur bei türkischstämmigen Kindern, wissen die blauen Herrschaften. Pisa belegt, dass ein Drittel der Kinder mit Sprachproblemen überhaupt keinen Migrationshintergrund hat.
• Aufnahmeprüfungen in die AHS wie in den 60er-Jahren: Man stelle sich Neunjährige Kinder vor, die monatelang auf eine Prüfung vorbereitet werden. Kinder aus bildungsfernen Schichten hätten wohl kaum eine Chance. Ist das das (unausgesprochene) Ziel der FPÖ?
Die FPÖ-Forderungen sind nicht nur bildungspolitisch abzulehnen, sondern auch sozialpolitisch. Es ist ja das ausdrückliche Ziel und die Verpflichtung (!) eines Sozialstaats, soziale Sicherheit und Gerechtigkeit anzustreben und die Teilhabe möglichst aller an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu gewährleisten sowie Risiken zu minimieren.
Vielleicht sollten sich die germanischen Kämpfer doch lieber um dem/den Akkusativ und dem/denDativ kümmern, wie das die Gebrüdern Moped empfehlen?
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
Hinterlasse einen Kommentar