Den Amok-Hetzer Strache stoppen!

2015-06-21T12:43:00+02:0021.06.15, 12:42 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus, Gesellschaft, Parteien|Tags: , |

Straches-LiebeIch will hier gar nicht wiedergeben, welche Reaktionen gestern Straches erstes Posting zur Grazer Amokfahrt hervorgerufen hat. Der Standard-Journalist Michael Vosatka hat darauf in einem empfehlenswerten Kommentar reagiert. Damit ist auch ein Teil der politischen Komponente – nĂ€mlich jene in Richtung SPÖ und ÖVP – gesagt.

Strache spielt so vorher- wie durchschaubar auf dem Klavier des Opfers. Es ist bestens vorstellbar, wie er mit seinen Parteiadlaten um Schadensbegrenzung bemĂŒht ist, freilich ohne das mĂŒhsam aufgebaute Hetzimage anzukratzen. Zuerst die Inszenierung als „Ich-bin-das-Opfer“ mit einer schnell mal in Klammer gesetzten Beileidskundgebung, danach der Angriff. Schema F: Hie der „gute“ Strache, da die „bösen“ Linken und danach eine vermeintliche BeweisfĂŒhrung, in der er seine RealitĂ€t als eine allgemeingĂŒltige zu verkaufen trachtet.

strache_graz

Was uns Strache tagtĂ€glich vorexerziert, ist kalkulierte Kaltherzigkeit, die – spĂ€testens in den Kommentierungen seiner BeitrĂ€ge und den zahllosen „EinzelfĂ€llen“ – bis zur skrupellosen BrutalitĂ€t verkommt. Strache ist ein verbaler AmoklĂ€ufer, seine Taten kommen dosiert, jeden Tag ein bisschen mehr Gift, jeden Tag wird die Tabugrenze um ein StĂŒck nach außen geschoben.

Was ist dem entgegenzusetzen? Der Zug in Richtung einer gesellschaftlichen Verrohung, wie wir sie seit 1945 nicht mehr gesehen haben, ist nicht mehr heute oder morgen zu stoppen. Aber wir können ihn jetzt verlangsamen, Sand ins Getriebe streuen, indem wir zuallererst eine Kultur etablieren und unterstĂŒtzen, die ein anderes Menschenbild zeigt, eines der SolidaritĂ€t mit den wirklichen Opfern unserer Gesellschaft. Diese Initiativen entstehen nun jeden Tag – machen wir sie sichtbar und geben wir ihnen Raum!

fluechtlinge-willkommen

Meine Aufgabe als Bildungspolitiker ist es, fĂŒr Bildungsgerechtigkeit einzutreten, fĂŒr ein Schulsystem, das Wege öffnet und nicht schon zumacht, bevor Kinder ĂŒberhaupt die Bildungslaufbahn betreten können. Der Schritt in Vorarlberg zur Gemeinsamen Schule macht viel Hoffnung, auch ĂŒber mein Bundesland hinaus. In diesem Sinn: Gehen wir es an!

P.S.: Ich weiß nicht, was Strache jemals angetan wurde, das sein niedertrĂ€chtiges Agieren erklĂ€ren könnte. Aber es ist mir auch egal. Um mehr als 14.000 Euro im Monat (brutto), die er aus Steuergeldern kassiert, sollte er sich nicht nur eine Wahrsagerin leisten (und selbst bezahlen), sondern auch eine Psychotherapie. Wenn’s sein muss, auch auf Krankenschein.