Ăber Defizite unseres Bildungssystems
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Die Lehrerin und Journalistin Melisa Erkurt ist als Kind mit ihren Eltern aus Bosnien nach Ăsterreich gekommenund hat hier studiert. Damit ist sie eine Ausnahme.
In ihrem Buch âGeneration Haramâ schildert sie eindrucksvoll die Defizite des österreichischen Bildungssystems. Es ist nicht von Ideologie geprĂ€gt, sondern zweigt in pragmatischer und konstruktiver die Schwachstellen des Systems und Lösungswege.
Allheilmittel allerdings gibt es keines. Wie kann man vorgezeichnete Schicksale von Kindern aus bildungsfernen Schichten – meist, aber nicht immer mit migrantischem Hintergrund – durchbrechen? Wie kann man Sprachkompetenz fördern, wie kann man das SelbstwertgefĂŒhl von Kindern und Jugendlichen stĂ€rken?
Was mir gefĂ€llt (und in der Bildungspolitik abgeht), ist Erkurts Schlussfolgerung: Nicht die Kindern und Jugendlichen mĂŒssen sich Ă€ndern, sondern das System Schule.
BĂŒrgermeister Ludwig kĂŒndigt also eine âZukunftskoalitionâ mit den Neos an. Sein gutes Recht. Dass ich damit keine Freude habe, ist eindeutig mein Problem. Der neoliberale Wind in Wien wird hoffentlich nur ein LĂŒftchen werden. Ob es Wien, der SPĂ und den Neos gut tun wird? Ein paar Anmerkungen meinerseits.
Die aktuelle Pandemie ist eine Riesenherausforderung fĂŒr unser Schul- und Bildungssystem. In einem âKommentar der Anderenâ im âStandardâ bin ich auf einige Aspekte eingegangen und habe einige VersĂ€umnisse der letzten Monate thematisiert. Einige Problemfelder sind nĂ€mlich nicht oder viel zu zaghaft angegangen worden. Das könnte sich in den nĂ€chsten Monaten bitter rĂ€chen.