6. November 2024

„Trump, Kickl und die ÖVP“

2024-11-06T17:36:16+01:0006.11.24, 17:34 |Kategorien: Gesellschaft|Tags: , , , |

Wenn im mĂ€chtigsten Land der Welt ein Typ wie Donald Trump gewĂ€hlt wird, muss man sich auch hierzulande unabhĂ€ngig von der Jahreszeit warm anziehen. Zumal die AnhĂ€ngerschaft des „Trumpismus“ auch in Österreich und der gesamten EU Aufwind verspĂŒrt. Unter dem Titel „Trump, Kickl und die ÖVP“ habe ich dazu in den Vorarlberger Nachrichten ĂŒber die österreichische Komponente einen Kommentar veröfffentlicht. Hier zum Nachlesen:

Europa ist geschockt. Noch einmal Trump? Echt jetzt? Ein verurteilter StraftĂ€ter? Wie konnte das geschehen? Über die Ursachen wird in nĂ€chster Zeit intensiv diskutiert werden. In der Zwischenzeit sollten wir uns dem „Trumpismus“ hierzulande und in Europa widmen. Und jene an ihre Verantwortung erinnern, die ihm Vorschub leisten.

Die Trump-Fans sind nĂ€mlich auch hier im Vormarsch. Und da wĂ€ren wir schon bei der FPÖ und ihren europĂ€ischen Schwesterparteien sowie in Ungarn, wo mit Viktor OrbĂĄn ein absoluter Verehrer Donald Trumps bereits an der Macht ist und den Staat in dessen Sinn massiv umbaut.

Immerhin: In den meisten europĂ€ischen LĂ€ndern hĂ€lt noch eine Brandmauer gegen Rechtsaußen. In Österreich wackelt sie allerdings bedenklich. Die ÖVP hat inzwischen in vier BundeslĂ€ndern Koalitionen mit der FPÖ geschlossen. So etwas wĂ€re sogar fĂŒr CSU-Chef Markus Söder – den Rechtsaußen der deutschen Christdemokraten – undenkbar.

Ebenso undenkbar wĂ€re in Deutschland die Wahl von Walter Rosenkranz, Mitglied der rechtsextremen Burschenschaft Libertas, in das zweithöchste Amt des Staates. Die ÖVP war die einzige Partei, die vor der Wahl breite UnterstĂŒtzung fĂŒr Rosenkranz signalisierte. Nachdem FPÖ und ÖVP zusammen 108 Abgeordnete haben, ist es wohl erlaubt, die 100 Stimmen fĂŒr Rosenkranz fast ausschließlich in diesem Segment zu vermuten.

Warum Rosenkranz fĂŒr eine liberale Demokratie nicht zu akzeptieren ist, war schon vor der Wahl klar. Wer damit gerechnet hat, dass er wenigstens zu Beginn seiner Amtszeit vorsichtig auftreten wird, hat sich getĂ€uscht. Er hat gleich am Anfang gezeigt, wie er seine ĂŒberparteiliche Funktion auszuĂŒben gedenkt: parteilich.

Da wĂ€re sein erster „Staatsbesucher“ Viktor OrbĂĄn, der in der EU als politischer Geisterfahrer unterwegs ist. Zum „DrĂŒberstreuen“ hat Rosenkranz aus dem „Staatsbesuch“ eine Parteiveranstaltung gemacht und ausschließlich die FPÖ-FĂŒhrungsriege dazu eingeladen. Sein erstes Interview machte er mit dem rechtsextremen Sender AUF1 und dessen Reporter Philipp Huemer – einem Ex-Kader der IdentitĂ€ren Bewegung.

Ganz abgesehen von der politischen Problematik: Die „Wirtschaftspartei“ FPÖ stört es offenkundig nicht, wenn OrbĂĄn in Ungarn österreichische Unternehmen – etwa den Handelskonzern Spar – benachteiligt und schikaniert. Nachdem auch in Vorarlberg Industriellenvereinigung und Wirtschaftstreibende so vehement auf die FPÖ bauen: Warum hört man diesbezĂŒglich nichts?

Es wird immer deutlicher sichtbar: Mit der Wahl von Rosenkranz und den Koalitionen auf LĂ€nderebene hat sich die ÖVP zum SteigbĂŒgelhalter einer autoritĂ€ren Wende und zum Problem fĂŒr Österreich und Europa gemacht. Wenn das in ihrer FĂŒhrungsetage nicht zu einem Umdenken fĂŒhrt, wird sie selbst zum Problem. Sonst werden wir uns „noch wundern, was alles möglich ist“.

10. September 2024

„Vorarlberger Aufruf fĂŒr Demokratie“

2024-09-13T15:32:08+02:0010.09.24, 11:27 |Kategorien: Gesellschaft, Wahlkampf|Tags: , , |

Es geht ans Eingemachte! In Vorarlberg werden in knapp zwei Wochen die Landtagswahlen, im Bund dann zwei Wochen spĂ€ter die Nationalratswahlen Auskunft darĂŒber geben, wie sich unser Land politisch weiterentwickelt.

Stimmt das? Nein, denn entscheiden werden nach den Wahlen Politiker_innen. Sie entscheiden ĂŒber die Frage, die Hanno Loewy in seiner Rede am Sonntag in Hohenems (Bild) so trefflich formuliert hat: „Wie geht man um mit einem Wolf im Schafspelz, der manchmal so tut, als sei er ein Schaf im Wolfspelz.“

Hanno Loewy, Michael Köhlmeier, Carmen Feuchter, Johannes Lusser, Roland Gnaiger und Sigi Ramoser haben einen Vorarlberger Aufruf fĂŒr Demokratie zu den Landtagswahlen am 13. Oktober gestartet:

„Ja, es gibt genug GrĂŒnde, sich zu Ă€rgern, und ja, es gibt genug GrĂŒnde, Verantwortung zu ĂŒbernehmen. Vor allem:
Ja, unsere Vorarlberger Demokratie kann besser werden.

Wir fordern die demokratischen KrĂ€fte in Vorarlberg auf, in diesem Sinne zusammenzuarbeiten und nicht den populistischen Parolen der FPÖ zu folgen, die unsere Gesellschaft lĂ€hmen.
Wir haben die Wahl!“

Hier der ganze Aufruf und die Kontaktadresse: https://vorarlbergerdemokratie.at/

4. MĂ€rz 2024

Theater wie es sein soll!

2024-03-04T12:06:36+01:0004.03.24, 12:06 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus, Gesellschaft|Tags: , , |

Im Vorarlberger Landestheater erhielt das StĂŒck „Stromberger oder Bilder von allem“ bei der UrauffĂŒhrung am Samstag riesigen Applaus (Viel Applaus fĂŒr „Stromberger“ im Landestheater) – zu recht! Vier tolle Schauspielerinnen (Isabella Campestrini, Vivienne Causemann, Luca Hass und Rahel Jankowski) bringen in der Inszenierung von BĂ©rĂ©nice Hebenstreit  den anspruchsvollen Text von Gerhild Steinbuch in ebenso berĂŒhrender wie inhaltlich provokanter und vor alllem auch prĂ€gnanter Form auf die BĂŒhne: etwa die KontinuitĂ€t der Vorarlberger Eliten vor, wĂ€hrend und nach dem Nationalsozialismus.

Und vor allem: Es wird einer beeindruckenden Persönlichkeit des Widerstands gegen den Nationalsozialsmus gerecht: Maria Stromberger! Es ist die beeidruckende Fortsetzung der Arbeit von Historikern mit kĂŒnstlerischen Mitteln und sehr aktuellen gesellschaftspolitischen BezĂŒgen – ohne dabei platte Parallelen zu bemĂŒhen!

Weitere Vorstellungen:

Di, 05.03.2024, 19.30 Uhr
Do, 21.03.2024, 19.30 Uhr
Sa, 23.03.2024, 19.30 Uhr
Fr, 05.04.2024, 19.30 Uhr
So, 07.04.2024, 19.30 Uhr
Wer mehr ĂŒber das Leben und Wirken dieser außergewöhnlichen Frau erfahren will, den darf ich zu einer Lesung in der Buchhandlung Arche in Bregenz (Rathausstraße 25) einladen: Dienstag, 5. MĂ€rz, 19:00 Uhr (um Anmeldung wird gebeten: 05574/48892 oder rechnung@archebuch.at)

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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