Ăsterreichs Bedrohung durch die FPĂ
Stakkatoartig trommeln die Rechtsextremen in einem seit 1945 noch nie dagewesenen AusmaĂ ihre bösartigen Botschaften in die Ăffentlichkeit. Es vergeht beinahe kein Tag mehr, in dem nicht irgendeine Teilorganisation der FPĂ offen rassistische Meldungen von sich gibt. Und zwischendurch langen dann auch schon mal die blauen ChefitĂ€ten tief in die braune Schmiere.
Gestern hatten wir derlei reichlich: Da geisterte gleich am Vormittag ein Facebook-Posting der FPĂ-Heidenreichstein durch die sozialen Medien, mit der indirekten Unterstellung, Moslems seien Vergewaltiger. Aus welchen Tiefen des Unbewussten die Beteiligten ihre Phantasien beziehen, möchte ich gar nicht wissen, denn dabei könnte mir speiĂŒbel werden. Inzwischen distanzierte sich die Landes-FPĂ davon. Wieviel das wert ist, sehen wir am Fall Siegfried Kampl. Nachdem der am Nationalsozialismus noch immer vorwiegend Gutes finden kann, wurde er aus der FPĂ ausgeschlossen. Bei den Gemeinderatswahlen im letzten Februar kandidierten allerdings eine Reihe von FPĂ-Mitgliedern auf seiner Liste. Auf deren Parteiausschluss wird man vergeblich warten.
Knapp vor Mittag machte der Rechtsextremismusforscher Bernhard Weidinger auf eine Veranstaltung aufmerksam, in der der niederlĂ€ndische RechtsauĂen Geert Wilders unter Gastgeberschaft von Strache, Vilimsky und Hilmar Kabas offensichtlich seine islamophoben Parolen absondern soll. Als Ort des degoutanten Stelldicheins wurde wieder einmal die Hofburg gewĂ€hlt. Und die Republik sieht zu, wie die in ihrem Eigentum stehenden reprĂ€sentativen RĂ€umlichkeiten fĂŒr eine rassistische Veranstaltung auf Bierzeltniveau genĂŒtzt wird. Wenige Meter weiter residiert der BundesprĂ€sident. Von ihm wĂ€re eigentlich zu erwarten, dass er hierfĂŒr klare Worte der Ablehnung finden wĂŒrde. Doch nichts bisher. Offizieller Protest war nur seitens der SPĂ-Wien und von uns GrĂŒnen zu vernehmen.
Und als dann noch âHeimat ohne Hassâ ein Posting der Facebook-Gruppe âNEIN! – zum EU-Beitritt der TĂŒrkei!â veröffentlichte, in dem angeregt wurde, âWohlstandsflĂŒchtlingeâ nach Mauthausen zu schicken und diese dort entkleidet âunter die Duscheâ zu schicken, war selbst ich fassungslos. Was nun diese Seite mit der FPĂ zu tun hat, ist hier nachzulesen: âNeues von ganz rechts mit altbekannten FPĂ-FunktionĂ€renâ
Es heiĂt fĂŒr Politik und Zivilgesellschaft, schleunigst aufzuwachen, denn die Grenzen des ErtrĂ€glichen sind schon lange ĂŒberschritten!
Nachsatz: Geert Wilders muss sich in den Niederlanden gerade vor Gericht verantworten, weil er AnhĂ€ngerInnen bei einer Wahlveranstaltung dazu aufgefordert hatte, antimarokkanische Parolen zu skandieren. Die dortige Staatsanwaltschaft befand, Wilders habe sich der Verhetzung schuldig gemacht. WĂŒrden bei uns MaĂstĂ€be wie diese angelegt werden, mĂŒssten wohl schon tĂ€glich diverse FPĂ-FunktionĂ€re und andere Rechtsextreme vor Gericht erscheinen.