Asylrecht neu: eine Schande fĂŒr Ăsterreich
Heute war die Novelle zum Asylrecht im Innenausschuss (Foto). Gestern habe ich dazu aus Schruns ein sehr nettes Mail bekommen: âTun wir uns doch diese Schande nicht an! Wir sind kein Notstandsland, aber solche Politik schafft einen humanitĂ€ren und menschenrechtlichen Notstand. (âŠ) Wir wollen uns fĂŒr unser Land und unsere Regierung nicht schĂ€men mĂŒssen.â
Was ist der Kern der Novelle?
Das Asylrecht gilt kĂŒnftig nur fĂŒr drei Jahre: Wie Integration gelingen soll, wenn das Aufenthaltsrecht derart beschrĂ€nkt wird, ist nicht nur mir ein RĂ€tsel. Der Familiennachzug fĂŒr anerkannte FlĂŒchtlinge und subsidiĂ€r Schutzberechtigte (und somit nicht abschiebbaren Personen) wird erheblich erschwert: Wie das mit âchristlichenâ GrundsĂ€tzen vereinbar ist, wird die âFamilienparteiâ ĂVP zu erklĂ€ren haben und wie es mit den proklamierten âsolidarischenâ GrundsĂ€tzen vereinbar ist, wird die SPĂ wohl nur schwer beantworten können.
Ăsterreich soll per âSonderbestimmungâ das Recht bekommen, mittels einer Verordnung vielen FlĂŒchtlingen in Ăsterreich ein Asylverfahren zu verwehren. Das UN-FlĂŒchtlingshochkommissariat UNHCR, MenschenrechtsexpertInnen und NGOs sind sich einig: Ăsterreich setzt zentrale Bestimmungen des internationalen Asylrechts auĂer Kraft, wonach jeder Asylantrag in ein Verfahren mĂŒnden muss.
SPĂ und ĂVP treiben somit die Orbanisierung Ăsterreichs voran. Der Preis dafĂŒr wird hoch sein, fĂŒr jene, die flĂŒchten mĂŒssen und kein Anrecht mehr auf Schutz haben und fĂŒr uns ĂsterreicherInnen auch selbst, denn eine Gesellschaft, die genau jene Kernwerte auĂer Kraft setzt, die aus gutem Grund nach dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg etabliert wurden, ebnet den Weg in die soziale Verrohung. Und die wird sich irgendwann auch nach innen richten.