1. Juni 2018

FPÖ gegen auslĂ€ndische Hunde!

2018-06-02T07:35:08+02:0001.06.18, 22:15 |Kategorien: Integration, Parteien|Tags: , , |

Unsere IdentitĂ€t ist wieder einmal in Gefahr. Aber Rettung ist nah, denn auf die Freiheitlichen ist Verlass, wenn es um den Kampf gegen Fremdes in unserem Land geht. Der niederösterreichische Landesrat Gottfried WaldhĂ€usl hat das nahende Ungemach auch umgehend erkannt und warnt laut „Kurier“: „Hunde mit Migrationshintergrund nehmen unseren Tieren leider oftmals den Platz in den örtlichen Tierheimen weg.“

Uiii! WaldhĂ€usl muss es wissen. Er ist nĂ€mlich nicht irgendwer, er ist der zustĂ€ndige Landesrat fĂŒr Integration und Tierschutz. Und weil da einige Unverbesserliche vermuten könnten, das alles sei nur Spaß, oder es seien gar links-linke Fake-News: mitnichten! Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichten: „FPÖ-Politiker rechtfertigt sich fĂŒr „Hunde mit Migrationshintergrund“-Sager“

Das BĂŒro des Landesrates prĂ€zisierte nĂ€mlich und ließ verlauten, es handle sich um ein ernsthaftes Thema, denn immer wieder landen auslĂ€ndische Tiere in unseren heimischen Tierheimen, die einheimischen Welpen den Platz streitig machen. Inzwischen seien es mehr als 60 Prozent, nĂ€mlich „illegale“ Welpen, meist aus der Slowakei oder aus Tötungsstationen in RumĂ€nen gerettete Tiere. Wir brĂ€uchten den Platz aber dringend fĂŒr unsere Hunde. WaldhĂ€usl erkannte die Gunst der Stunde und legte in einem Facebook-Posting mit einer beeindruckenden Grafik noch nach: deutlich erkennbar dabei der böse schwarze Hund aus dem Ausland.

An der IntegrationsfĂ€higkeit auslĂ€ndischer Hunde zweifelt WaldhĂ€usl offensichtlich, denn verpflichtende Kurse zum Deutsch-Bellen hat er bislang nicht gefordert. Ich persönlich verstehe einen User auf Twitter, der die umgehende Schließung der gefĂ€hrlichen Hunderouten gefordert hat. Wau!

14. Mai 2018

Werbung fĂŒr den tĂŒrkischen Despoten!

2018-05-21T10:27:52+02:0014.05.18, 21:14 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus, Integration, Menschenrechte|Tags: , |

Das geht gar nicht! Wenn die deutschen Fußballnationalspieler Ilkay GĂŒndogan und Mesut Özil ihre Trikots in einem Londoner Luxushotel an Recep Tayyip Erdoğan, den Despoten aus Ankara, ĂŒbergeben und somit Werbung fĂŒr sein Regime machen, haben sie die Prinzipien der liberalen Demokratien nicht verstanden. GĂŒndogan – DoppelstaatsbĂŒrger – versieht das Trikot zudem mit der handschriftlich angebrachten Signatur „FĂŒr meinen verehrten PrĂ€sidenten“.

Das ist ein BĂ€rendienst an allen, die sich vehement fĂŒr Integration und ein friedliches Miteinander einsetzen. Falls die beiden hier unwissentlich und naiv einem Trick der tĂŒrkischen Propagandamaschinerie zum Opfer gefallen sein sollten, gibt es auf den zahlreichen sozialen KanĂ€len durchaus sinnvolle Tipps zur Wiedergutmachung des angerichteten Schadens. Am besten gefĂ€llt mir, was der GeschĂ€ftsfĂŒhrer von „Reporter ohne Grenzen“, Christian Mihr, empfiehlt: Die beiden MultimillionĂ€re könnten ja ihre Bekanntheit dazu nutzen, um sich fĂŒr die inhaftierten Journalisten in der TĂŒrkei einzusetzen.

7. Mai 2018

Deutsch Getto-Klassen

2018-05-21T10:27:52+02:0007.05.18, 11:04 |Kategorien: Bildung, Gesellschaft, Integration|Tags: , , |

Schon in wenigen Jahren werden wir die Zeche dafĂŒr zahlen, was jetzt an unseren Schulen verbockt wird. Schuld sind nicht LehrkrĂ€fte oder Eltern, sondern die Regierung. Sie will das Rad der Zeit zurĂŒckdrehen, stoppt den Ausbau dringend benötigter ganztĂ€giger Volksschulen und KindergĂ€rten, setzt den Sparstift an bei Fördermaßnahmen usw. Letztes Beispiel: die
Kinder lernen von Kindern am besten, deshalb sollten sie von Anfang an und möglichst lange gemeinsam unterrichtet werden. Durch Getto-Klassen verbaut der Staat vor allem benachteiligten Kindern die Chance auf eine erfolgreiche Bildungskarriere. Frustrierte Jugendliche ohne Aussicht auf einen qualifizierten Job werden ebenso die Folge sein wie Arbeitslosigkeit und verstĂ€rkte KriminalitĂ€t. An dieser Stelle habe ich kĂŒrzlich inhaltlich dazu Stellung bezogen: „Deutschklassen der Regierung nicht am Forschungsstand“

Nun ist die Geschichte um eine Facette reicher. Bei wichtigen Themen beschließen die Parteien im Nationalrat oft, im Parlament ein Hearing mit Expertinnen und Experten durchzufĂŒhren. Die Abgeordneten können sich dabei selbst ein Bild machen. Sinnvollerweise kann eine interessierte Öffentlichkeit – meist sind es Journalistinnen und Journalisten – daran teilnehmen. Als Abgeordneter habe ich immer darauf gedrĂ€ngt, dass das möglich ist.

Beim Plan der Bundesregierung, eigene Deutschklassen fĂŒr Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen einzurichten, liegen viele schriftliche Stellungnahmen im Parlament – die Palette reicht von großen Bedenken bis zu völliger Ablehnung. Es ist daher zu begrĂŒĂŸen, dass sich die Parteien auf ein Hearing zu diesem Thema geeinigt haben.

Nicht verstĂ€ndlich ist, dass ÖVP und FPÖ gegen den Willen der anderen Parteien beschlossen haben, dass dieses Hearing nicht öffentlich zugĂ€nglich sein darf und somit eine sachliche Berichterstattung in den Medien verhindert wird.

Dabei kann jede Partei – und somit auch FPÖ und ÖVP – eine wissenschaftlich oder durch die Praxis qualifizierte Person fĂŒr das Hearing nominieren. Zudem steht je nach Abmachung unter den Fraktionen im Parlament auch dem – schwarz, pardon tĂŒrkis, gefĂŒhrten – Bildungsministerium eine Nominierung offen. FĂŒr Vielfalt ist somit gesorgt.

Warum also darf das Hearing in diesem Fall nicht öffentlich sein? Offensichtlich dĂ€mmert es ÖVP und FPÖ, dass sie nur schwer in der Lage sein werden, Fachleute zu finden, die ihre Position wĂ€hrend des Hearings in ĂŒberzeugender Weise vertreten. Und wenn der „eigene“ Experte gegen, die von der Opposition nominierten „untergeht“, könnte die Stimmung kippen.

Zumindest ein Regierungspartner verheimlicht das auch gar nicht. FPÖ-Bildungssprecher Wendelin Mölzer vermutet, Experten wĂŒrden die „langjĂ€hrige freiheitliche Forderung nach Deutschförderklassen“ im Hearing „schlechtreden“. DĂŒmmer und gleichzeitig entlarvender kann man wohl kaum argumentieren.

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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