Was tun mit dem âHitler-Hausâ in Braunau?
DemnĂ€chst steht im Parlament ein schwieriges Thema zur Verhandlung an: das âBundesgesetz ĂŒber die Enteignung der Liegenschaft Salzburger Vorstadt Nr. 15, Braunau am Innâ.
Die Ziele dieses Gesetzes unterstĂŒtze ich. Die Republik möchte âdauerhaftâ unterbinden, dass es in Braunau zur âPflege, Förderung oder Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts oder eines bejahenden Gedenkens an den Nationalsozialismusâ kommt. Die Vorgangsweise ist problematisch.
WofĂŒr stehen wir GrĂŒne? Zentral ist aus meiner Sicht die Entmystifizierung dieses GebĂ€udes. Braunau ist nicht die âHitlerstadtâ. Dieses GebĂ€ude und der jetzige Zustand aber verstĂ€rken genau diese Sichtweise und die Liegenschaft wirkt auf Alt- und Neonazis wie ein Magnet. Die EigentĂŒmerin des Hauses war in den letzten Jahren wenig kooperativ, um das zu verhindern, sodass die Republik zum Handeln gezwungen ist.
Wie aber erreicht man das Ziel am besten? Wie verhindert man einen unertrĂ€glichen âNazi-Tourismusâ? AlljĂ€hrlich etwa um den 20. April herum? Durch eine bloĂe Umwidmung in ein Museum oder Anbringung einer mahnenden Inschrift ist das jedenfalls nicht sichergestellt, wie sich am Beispiel des âSiegfriedskopfsâ an der UniversitĂ€t Wien zeigt.
Was tut die Republik? Sie richtet nach altem Muster eine rot-schwarze Proporzkommission ein, die im stillen KĂ€mmerlein an der betroffenen Bevölkerung und den Stadtverantwortlichen vorbei arbeitet. Meine Forderung: Einbeziehung der vor Ort seit Jahren aktiven Personen â etwa den Organisator der âBraunauer Zeitgeschichtetageâ Florian Kotanko. Letzterer hat mehrfach vernĂŒnftige VorschlĂ€ge gemacht hat â etwa die Nutzung als BĂŒcherei oder als VerwaltungsgebĂ€ude. Der Politologe Andreas Maislinger will ein âHouse of Responsibilityâ errichten. Das ist natĂŒrlich ebenfalls ĂŒberlegenswert. Mein Einwand: gerade die von mir âund unserem Braunauer Gemeinde- und Bundesrat David StögmĂŒller â gewĂŒnschte âEntmystifizierungâ des GebĂ€udes wĂŒrde dadurch nicht gelingen.
Am kommenden Dienstag gibt’s die Premiere fĂŒr die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid im Unterrichtsausschuss, und es stehen gleich etliche brisante Themen auf der Tagesordnung. Zentral ist wohl die Jahresvorschau auf der Grundlage des 