12. Oktober 2017

Wos woar mei Leistung? Kleine persönliche Zahlenbilanz.

2018-05-21T10:27:54+02:0012.10.17, 17:59 |Kategorien: Bildung, Nationalrat, Wahlkampf|

Oppositionsarbeit ist mĂŒhsam. WĂ€ren da keine Erfolge gewesen, hĂ€tte ich spĂ€testens nach meiner ersten Legislaturperiode aufgegeben. Und da spreche ich nicht nur von den großen Schritten wie das Rehabilitierungsgesetz fĂŒr die Opfer der NS-Justiz oder dass wir in die Bildungsreform mit der Modellregion Gemeinsame Schule etwas hineinverhandeln konnten, was zuvor im einen Fall ĂŒber 70 Jahre und im anderen ĂŒber fast 100 Jahre blockiert wurde. Da waren auch kleinere Erfolge, viele davon persönliche Anliegen, die an mich herangetragen wurden und wo wir zu einer positiven Lösung beitragen konnten. Da war der Druck, den wir aufgebaut haben, wenn wir MissstĂ€nde aufzeigen konnten, etwa (und leider vor allem) Postenschacher im Schulwesen, wo sich Rot und Schwarz die HĂ€nde reichen können.

In der Erinnerungspolitik sind wir die einzige Oppositionspartei, mit der SPÖ oder ÖVP ĂŒberhaupt geredet haben. Umgekehrt waren wir die einzigen, die Anliegen eingebracht und thematisiert haben.

Zahlen sind nun nicht alles, aber ich denke, sie illustrieren doch ein bisschen meine Arbeit in der letzten Legislaturperiode.

Als GrĂŒner Bildungssprecher und erinnerungspolitischer Sprecher habe ich

  • 114 Parlamentarische Anfragen gestellt
  • 105 Reden im Nationalrat gehalten
  • 80 AntrĂ€ge eingebracht
  • 597 Presseaussendungen ausgeschickt.

Ich habe etwa 3.100 SchĂŒlerInnen aus Vorarlberg durch das Parlament gefĂŒhrt und mehrfach pro Jahr an

Chat mit Schulklassen

Webchats fĂŒr Schulklassen ĂŒber die Demokratiewerkstatt teilgenommen. So konnte ich hoffentlich etwas dazu beitragen, Jugendlichen Politik und Parlamentarismus auf positive Weise nĂ€herzubringen.

Transparenz und Kommunikation sind mir wichtig: Auf meinem Blog hier publiziere ich regelmĂ€ĂŸig ĂŒber die wichtigsten Themen, die mich beschĂ€ftigen. Mit Twitter und Facebook nĂŒtze ich auch intensiv die Möglichkeit, mit jenen in Kontakt zu treten, die das gerne wollen. Es war und ist mir ein Anliegen, die zahlreichen Reaktionen und Kommentare nicht nur zu lesen, sondern auch in Diskussion zu treten. Das habe ich so gut gemacht, wie es mir zeitlich möglich war.

mit Schulklassen im Parlament

Damit wir GrĂŒne die Bildungsanliegen fĂŒr alle Kinder und Jugendlichen weiterhin gut im Nationalrat vertreten können, benötigen wir Ihre/Deine Stimme. In Vorarlberg bin ich GrĂŒner Spitzenkandidat. Um als Bildungssprecher meiner Partei nochmals in den Nationalrat einziehen zu können, brauchen wir im LĂ€ndle fĂŒr das Grundmandat 12,5%, das sind etwa 25.000 Stimmen. Jenen, die mich auch ein bisschen abseits des Parlaments kennenlernen wollen, empfehle ich einen kurzen Film, den LĂ€ndle TV mit mir gedreht hat.

In diesem Sinn hoffe ich auf Ihr/Dein Vertrauen und weitere gemeinsame GrĂŒne Jahre im Nationalrat.

6. Oktober 2017

Nationalratswahl, Bildung und die Parteien: ein ernĂŒchterndes Fazit

2018-05-21T10:27:54+02:0006.10.17, 19:09 |Kategorien: Bildung, Nationalrat, Wahlkampf|Tags: , , , , , |

Bildung wird im laufenden Wahlkampf viel zu wenig diskutiert. Deshalb haben wir uns entschlossen, eine Sondersitzung des Nationalrats einzuberufen, denn die Bildungsreform ist fĂŒr uns bei weitem nicht abgeschlossen. Mit einer MachtĂŒbernahme durch ÖVP und FPÖ sind in den nĂ€chsten Jahren wohl RĂŒckschritte im Bestreben nach mehr Chancengerechtigkeit, Inklusion, sowie individueller und nachhaltiger Förderung zu erwarten. Nach wie vor stecken wir in einem ideologisch geprĂ€gten Patt, aus dem wir kaum herauskommen. Damit in der Bildung in Österreich etwas weitergeht, muss man weg von einer Ideologie- und hin zu einer Sachdebatte. Ich habe versucht, von den anderen Parteien ein Bekenntnis zu einer faktenorientierten Bildungspolitik auf Basis von Empfehlungen der OECD zu erhalten, um so die Bildungsblockade mit Hilfe externer Fachleute zu durchbrechen. Leider haben SPÖ, ÖVP und FPÖ diesen möglichen Schub von außen abgelehnt und ziehen es vor, sich weiter in ideologie- und machtgetriebenen Positionen festzuzementieren.

Skandalöse RichtlinienĂ€nderung fĂŒr Schulbibliotheken mit Stimmen von SPÖ, ÖVP, FPÖ

Es ist mir völlig unverstĂ€ndlich, wie es möglich ist, dass einerseits rundherum die mangelnde Lesekompetenz österreichischer SchĂŒlerInnen beklagt und andererseits Schulbibliotheken per Handstreich der Ankauf von allgemeiner Literatur verwehrt wird. Nachdem Schulbibliotheken ĂŒber kein fixes Budget aus anderen Quellen verfĂŒgen, ist die Möglichkeit, die freien Mittel aus der Schulbuchaktion zu nutzen, fĂŒr die Aktualisierung und Erweiterung des Bestands von Schulbibliotheken unerlĂ€sslich. Eine neue Richtlinie des Familienministeriums legt seit Beginn dieses Schuljahres fest, dass nur mehr Lesestoff erworben werden darf, der einen direkten Bezug zum Lehrplan aufweist. Damit entfĂ€llt der Ankauf jeglicher Literatur, die nicht im Unterricht verwendet wird wie beispielsweise ein Großteil der Kinder- und Jugendliteratur. Angesichts der dramatischen Ergebnisse im Bereich der Lesekompetenz ist es skandalös, dass ausgerechnet bei Schulbibliotheken der budgetĂ€re Rotstift angesetzt werden soll. Ich habe in der Sondersitzung daher auch einen Antrag zur Abstimmung gebracht, der eine RĂŒcknahme dieser Richtlinie zum Inhalt hatte. SPÖ, ÖVP und FPÖ haben sich aber dagegen ausgesprochen. Besonders enttĂ€uscht bin ich von der SPÖ, denn es hat einmal Zeiten gegeben, wo der Aufbau von Volksbibliotheken zur Bildung von Arbeitern und Arbeiterinnen eine zentrale Bildungsmaßnahme der Sozialdemokratie war.

Die SPÖ und die Bildungspolitik

Die Gemeinsame Schule fĂŒr die 10- bis 14-JĂ€hrigen – und damit auch der Weg zu mehr Chancengerechtigkeit – ist fĂŒr die Sozialdemokratie offenbar kein Thema mehr. Sie kommt weder in Christian Kerns „Plan A“ noch in ihrem Wahlprogramm vor. Auch die Bildungsministerin hat in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, derzeit andere PrioritĂ€ten zu haben. Ähnliches gilt fĂŒr den von der Arbeiterkammer ausgearbeiteten Chancenindex. Die von uns geforderte Finanzierung zusĂ€tzlicher LehrkrĂ€fte fĂŒr den Pflichtschulbereich, die an Schulen mit besonderen Herausforderungen eingesetzt werden sollen, damit jedes Kind zu seinem Recht auf Bildung kommt, wurde in der Bildungsreform gar nicht erst verhandelt. Damals erklĂ€rte uns Bildungsministerin Hammerschmid, es sei genug Geld im Bildungssystem. Der Chancenindex und damit die Forderung nach mehr Geld im Bildungsbudget tauchte erst im Wahlkampf wieder auf, als Bundeskanzler Kern 5.000 zusĂ€tzliche LehrkrĂ€fte einforderte. Die SPÖ hat viel von ihrer GlaubwĂŒrdigkeit in der Bildungspolitik verloren.

Die Liste Kurz aka ÖVP kennt nur ein Thema, und das ist die Selektion

Es gibt kaum ein Thema im Wahlkampf, das die ÖVP nicht mit Integration und Migration in Verbindung bringen wĂŒrde. Peter Filzmaier hat das in der ZiB 2 trefflich formuliert. Das zweite Jahr im Kindergarten soll nur fĂŒr jene verpflichtend sein, die es brauchen – und das sind nach Meinung der ÖVP vorwiegend Kinder mit Migrationshintergrund. Eine bessere Ausbildung sollen nur die LeiterInnen von elementarpĂ€dagogischen Einrichtungen bekommen, nicht aber jene, die tĂ€glich mit den Kindern arbeiten. Wer nicht schnell genug die Unterrichtssprache lernt, soll in eine separierte Deutschklasse, obwohl – und das sollte sich inzwischen auch bis zu Integrationsminister Kurz herumgesprochen haben – alle ExpertInnen betonen, dass eine Separierung kontraproduktiv ist. Ethikunterricht soll kommen, aber nur fĂŒr die, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen. Wer fĂŒr Inklusion nicht geeignet ist, fĂŒr den werden die Sonderschulen erhalten. Das ist Aussonderung unter dem Deckmantel der „Wahlfreiheit“. Das Gymnasium bleibt – fĂŒr alle, die eines in der nĂ€heren Wohnumgebung haben, die vielleicht schon ein Geschwisterkind an der Schule haben, deren Eltern sich die Nachhilfe leisten können und deren Volksschullehrkraft beschlossen hat, aus Angst vor Klagen der Eltern nur noch Einser und Zweier im Zeugnis zu vergeben. Neu ist, dass die ÖVP fĂŒr alle in der 8. Schulstufe eine zusĂ€tzliche PrĂŒfung einfĂŒhren will, die der Zentralmatura Ă€hnlich sein soll. Das nennt die ÖVP dann als Marketinggag „Chancenpass“. Wer die geforderten Standards nicht erfĂŒllt, fĂ€llt unter die Bildungspflicht und kommt in eine Förderklasse bis zum 18. Geburtstag. Die ReifeprĂŒfung soll nach Meinung der ÖVP, Liste Kurz Bewegung nicht mehr fĂŒr den Zugang zur Hochschulen und UniversitĂ€ten ausreichen. Stattdessen sollen generell StudienplatzbeschrĂ€nkungen und Auswahlverfahren greifen. Das ganze verkauft die ÖVP unter dem Titel „ZurĂŒck an die Spitze“. Dabei ist aber wohl nur „ZurĂŒck“ korrekt …

Nichts Neues von der FPÖ, aber das mit offener Hetze gegen Kinder

Die FPÖ setzt – wenig ĂŒberraschend – auch in der Bildungspolitik auf ihr altbekanntes Thema, und das ist gegen Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache gerichtet. Weil ihr hier jedoch die ÖVP unter Kurz den Rang abgelaufen hat, versucht sie es mit offener Hetze gegen Kinder. Strache veröffentlichte ein Video mit dem Kommentar „Traurig“, das unverpixelt Kinder vor einer Wiener Volksschule zeigt, die teilweise von MĂŒttern mit Kopftuch abgeholt werden. Die FPÖ Vomp veröffentlichte auf Facebook Klassenlisten mit vollem Namen von Kindern, deren Herkunft fĂŒr die FPÖ nicht deutsch genug ist und der KĂ€rntner Parteiobmann Gernot Darmann erfindet, „KĂ€rntner Kinder“ seien gezwungen, in den Islamunterricht zu gehen. Wenige Tage spĂ€ter verkauft er den selbstverstĂ€ndlichen Zustand, dass dem nicht so ist, als Erfolg der FPÖ. Ich habe diese Übergriffe auch in meiner Rede wĂ€hrend der Nationalratssondersitzung zum Thema gemacht.

 

17. August 2017

GrĂŒne tanken Kraft in den Bergen

2017-08-18T06:04:39+02:0017.08.17, 11:15 |Kategorien: Allgemein, Nationalrat, Parteien|Tags: , |

Gestern hieß mein Motto: Kraft tanken! Gemeinsam mit unserer Bundessprecherin Ingrid Felipe und Landesrat Johannes Rauch machte ich mit einer grĂ¶ĂŸeren Gruppe Vorarlberger GrĂŒnen und unter sachkundiger Begleitung eine mehrstĂŒndige Wanderung durch die Natura 2000-Gebiete am Hochtannberg: Lech-Schöneberg und Widderstein-MĂ€hder.

Schon davor konnte ich in einem lĂ€ngeren Interview mit den Vorarlberger Nachrichten die durchaus schwierige Situation der GrĂŒnen, meine Ziele und die Schwerpunkte unseres Wahlkampfs analysieren. Hier zum Nachlesen: „Wir mĂŒssen zurĂŒck zu den Wurzeln“

Zur Lage der GrĂŒnen gibt es eigentlich nur zu sagen: „Wir konzentrieren uns auf unsere Kernthemen Umwelt, Soziales, Demokratie und Bildung. Und fĂŒr unsere GrundsĂ€tze werden wir nach all den Turbulenzen gemeinsam kĂ€mpfen!“

NatĂŒrlich wurden Fehler gemacht, die gilt es zu analysieren und kĂŒnftig zu vermeiden. Aber von KorruptionsfĂ€llen oder demokratiegefĂ€hrdenden Positionen wie jene anderer Parteien sind wir meilenweit entfernt. Es wĂ€re gut, wenn das auch in den Medien stĂ€rker rĂŒberkĂ€me. Zudem kann und darf unsere basisdemokratische Ausrichtung nicht ĂŒber Bord geworfen werden, nur weil der eine nicht gewĂ€hlt wurde und andere mit Entscheidungen unzufrieden sind.

Das waren auch die Themen, die wir auf unserer Wanderung besprochen haben – und fĂŒr die Umsetzung im Wahlkampf und in der Zeit danach gilt es weiter an Kraft zu tanken. Ich mache das vorzugsweise in den Bergen.

 

 

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr


Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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