Wos woar mei Leistung? Kleine persönliche Zahlenbilanz.

Oppositionsarbeit ist mĂŒhsam. WĂ€ren da keine Erfolge gewesen, hĂ€tte ich spĂ€testens nach meiner ersten Legislaturperiode aufgegeben. Und da spreche ich nicht nur von den groĂen Schritten wie das Rehabilitierungsgesetz fĂŒr die Opfer der NS-Justiz oder dass wir in die Bildungsreform mit der Modellregion Gemeinsame Schule etwas hineinverhandeln konnten, was zuvor im einen Fall ĂŒber 70 Jahre und im anderen ĂŒber fast 100 Jahre blockiert wurde. Da waren auch kleinere Erfolge, viele davon persönliche Anliegen, die an mich herangetragen wurden und wo wir zu einer positiven Lösung beitragen konnten. Da war der Druck, den wir aufgebaut haben, wenn wir MissstĂ€nde aufzeigen konnten, etwa (und leider vor allem) Postenschacher im Schulwesen, wo sich Rot und Schwarz die HĂ€nde reichen können.
In der Erinnerungspolitik sind wir die einzige Oppositionspartei, mit der SPĂ oder ĂVP ĂŒberhaupt geredet haben. Umgekehrt waren wir die einzigen, die Anliegen eingebracht und thematisiert haben.
Zahlen sind nun nicht alles, aber ich denke, sie illustrieren doch ein bisschen meine Arbeit in der letzten Legislaturperiode.
Als GrĂŒner Bildungssprecher und erinnerungspolitischer Sprecher habe ich
- 114 Parlamentarische Anfragen gestellt
- 105 Reden im Nationalrat gehalten
- 80 AntrÀge eingebracht
- 597 Presseaussendungen ausgeschickt.
Ich habe etwa 3.100 SchĂŒlerInnen aus Vorarlberg durch das Parlament gefĂŒhrt und mehrfach pro Jahr an

Chat mit Schulklassen
Webchats fĂŒr Schulklassen ĂŒber die Demokratiewerkstatt teilgenommen. So konnte ich hoffentlich etwas dazu beitragen, Jugendlichen Politik und Parlamentarismus auf positive Weise nĂ€herzubringen.
Transparenz und Kommunikation sind mir wichtig: Auf meinem Blog hier publiziere ich regelmĂ€Ăig ĂŒber die wichtigsten Themen, die mich beschĂ€ftigen. Mit Twitter und Facebook nĂŒtze ich auch intensiv die Möglichkeit, mit jenen in Kontakt zu treten, die das gerne wollen. Es war und ist mir ein Anliegen, die zahlreichen Reaktionen und Kommentare nicht nur zu lesen, sondern auch in Diskussion zu treten. Das habe ich so gut gemacht, wie es mir zeitlich möglich war.

mit Schulklassen im Parlament
Damit wir GrĂŒne die Bildungsanliegen fĂŒr alle Kinder und Jugendlichen weiterhin gut im Nationalrat vertreten können, benötigen wir Ihre/Deine Stimme. In Vorarlberg bin ich GrĂŒner Spitzenkandidat. Um als Bildungssprecher meiner Partei nochmals in den Nationalrat einziehen zu können, brauchen wir im LĂ€ndle fĂŒr das Grundmandat 12,5%, das sind etwa 25.000 Stimmen. Jenen, die mich auch ein bisschen abseits des Parlaments kennenlernen wollen, empfehle ich einen kurzen Film, den LĂ€ndle TV mit mir gedreht hat.
In diesem Sinn hoffe ich auf Ihr/Dein Vertrauen und weitere gemeinsame GrĂŒne Jahre im Nationalrat.
Bildung wird im laufenden Wahlkampf viel zu wenig diskutiert. Deshalb haben wir uns entschlossen, eine Sondersitzung des Nationalrats einzuberufen, denn die Bildungsreform ist fĂŒr uns bei weitem nicht abgeschlossen. Mit einer MachtĂŒbernahme durch ĂVP und FPĂ sind in den nĂ€chsten Jahren wohl RĂŒckschritte im Bestreben nach mehr Chancengerechtigkeit, Inklusion, sowie individueller und nachhaltiger Förderung zu erwarten. Nach wie vor stecken wir in einem ideologisch geprĂ€gten Patt, aus dem wir kaum herauskommen. Damit in der Bildung in Ăsterreich etwas weitergeht, muss man weg von einer Ideologie- und hin zu einer Sachdebatte. Ich habe versucht, von den anderen Parteien ein Bekenntnis zu einer faktenorientierten Bildungspolitik auf Basis von Empfehlungen der OECD zu erhalten, um so die Bildungsblockade mit Hilfe externer Fachleute zu durchbrechen. Leider haben SPĂ, ĂVP und FPĂ diesen möglichen Schub von auĂen abgelehnt und ziehen es vor, sich weiter in ideologie- und machtgetriebenen Positionen festzuzementieren.
Es ist mir völlig unverstĂ€ndlich, wie es möglich ist, dass einerseits rundherum die mangelnde Lesekompetenz österreichischer SchĂŒlerInnen beklagt und andererseits Schulbibliotheken per Handstreich der Ankauf von allgemeiner Literatur verwehrt wird. Nachdem Schulbibliotheken ĂŒber kein fixes Budget aus anderen Quellen verfĂŒgen, ist die Möglichkeit, die freien Mittel aus der Schulbuchaktion zu nutzen, fĂŒr die Aktualisierung und Erweiterung des Bestands von Schulbibliotheken unerlĂ€sslich. Eine neue Richtlinie des Familienministeriums legt seit Beginn dieses Schuljahres fest, dass nur mehr Lesestoff erworben werden darf, der einen direkten Bezug zum Lehrplan aufweist. Damit entfĂ€llt der Ankauf jeglicher Literatur, die nicht im Unterricht verwendet wird wie beispielsweise ein GroĂteil der Kinder- und Jugendliteratur. Angesichts der dramatischen Ergebnisse im Bereich der Lesekompetenz ist es skandalös, dass ausgerechnet bei Schulbibliotheken der budgetĂ€re Rotstift angesetzt werden soll. Ich habe in der Sondersitzung daher auch einen Antrag zur Abstimmung gebracht, der eine RĂŒcknahme dieser Richtlinie zum Inhalt hatte. SPĂ, ĂVP und FPĂ haben sich aber dagegen ausgesprochen. Besonders enttĂ€uscht bin ich von der SPĂ, denn es hat einmal Zeiten gegeben, wo der Aufbau von Volksbibliotheken zur Bildung von Arbeitern und Arbeiterinnen eine zentrale BildungsmaĂnahme der Sozialdemokratie war.
Neu ist, dass die ĂVP fĂŒr alle in der 8. Schulstufe eine zusĂ€tzliche PrĂŒfung einfĂŒhren will, die der Zentralmatura Ă€hnlich sein soll. Das nennt die ĂVP dann als Marketinggag âChancenpassâ. Wer die geforderten Standards nicht erfĂŒllt, fĂ€llt unter die Bildungspflicht und kommt in eine Förderklasse bis zum 18. Geburtstag. Die ReifeprĂŒfung soll nach Meinung der ĂVP, Liste Kurz Bewegung nicht mehr fĂŒr den Zugang zur Hochschulen und UniversitĂ€ten ausreichen. Stattdessen sollen generell StudienplatzbeschrĂ€nkungen und Auswahlverfahren greifen. Das ganze verkauft die ĂVP unter dem Titel âZurĂŒck an die Spitzeâ. Dabei ist aber wohl nur âZurĂŒckâ korrekt …
FPĂ nicht deutsch genug ist und der KĂ€rntner Parteiobmann Gernot Darmann erfindet, âKĂ€rntner Kinderâ seien gezwungen, in den Islamunterricht zu gehen. Wenige Tage spĂ€ter verkauft er den selbstverstĂ€ndlichen Zustand, dass dem nicht so ist, als Erfolg der FPĂ. Ich habe diese Ăbergriffe auch 