Die Schlange Kaa und die FPĂ
Ist die FPĂ regierungsfĂ€hig? Nein: Sie ist es inhaltlich nicht, und sie ist es eindeutig auch personell nicht. Die Blauen sind nĂ€mlich nicht nur rechtspopulistisch, sondern in weiten Teilen rechtsextrem. Und auf das in mehrfacher Hinsicht problematische Personal muss nach der vierten Regierungsbeteiligung – allesamt sind sie vorzeitig gescheitert – wohl nicht eigens hingewiesen werden – Ibiza, EinzelfĂ€lle, Inkompetenz …
Ich habe das heute in einem Kommentar in den âVorarlberger Nachrichtenâ ausfĂŒhrlich und deutlich zum Ausdruck gebracht (Unbelehrbar? Koalition mit Rechtsextremen) und war dann erfreut, in der âSĂŒddeutsche Zeitungâ einen Kommentar zu lesen, der zum selben Schluss kommt: âWie die Schlange Kaaâ.
Sebastian Kurz, so steht dort zu lesen, âsollte sich hĂŒten, sich noch einmal auf diese Truppe einzulassenâ: âWer sich diese Partei zum Partner nimmt, der ĂŒbernimmt die Verantwortung fĂŒrs Scheitern gleich mit.â
Es ist das eingetreten, was absehbar war: Die AfD hat bei den Landtagswahlen in Deutschland abgerĂ€umt und die deutsche Parteienlandschaft gehörig durcheinander gewirbelt. Die etablierten Parteien stehen der AfD genauso ratlos gegenĂŒber wie hierzulande unsere Parteien der FPĂ. Der Wahlsieg von Winfried Kretschmann ist der One-Man-Show eines Politikers zu verdanken, der die traditionell konservativ-bĂŒrgerliche WĂ€hlerInnenschaft in Baden-WĂŒrttemberg abholen konnte â nicht zuletzt deshalb, weil der dortige Landes-CDU-Chef Guido Wolf mit seinen Steilvorlagen fĂŒr die Heute-Show vermutlich mehr PrĂ€senz erreichte, als durch politisch gehaltvolle Aussagen. Kretschmanns Erfolg ist durchaus in einer Tradition zu sehen: Zwischen 1978 und 1991 war mit Lothar SpĂ€th ein Mann MinisterprĂ€sident von Baden-WĂŒrttemberg, der kurz nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die Kernenergie als Ăbergangsenergie bezeichnete, der das Nachdenken ĂŒber Alternativen forcierte und eine Versöhnung von Ăkonomie und Ăkologie postulierte. WĂ€re SpĂ€th nicht ĂŒber eine BestechungsaffĂ€re gestolpert, hĂ€tte er ausgezeichnete Chancen gehabt, den damaligen Bundeskanzler Kohl zu beerben. Kretschmann kann durchaus als Erbe von SpĂ€th gesehen werden. Er gilt als authentisch wirkender Bewahrer, ein Bild, das in einem seiner 