Strache und Egger hetzen mit fĂŒnf Jahre altem Leserbrief!
Biedermann und die Brandstifter? Der Vorarlberger FPĂ-Chef Dieter Egger versucht sich jetzt als Biedermann. Zuvor war er anders unterwegs: Auf Facebook kommentierte er einen mittlerweile fĂŒnf Jahre alten (!)  Leserbrief aus der âKronen-Zeitungâ, wonach âalle TĂŒrken Ăsterreich ablehnenâ wĂŒrden:  âGedanken eines BĂŒrgers. Wie wahr!â. Nachdem der Innsbrucker Politikwissenschaftler Reinhold GĂ€rtner dem Leserbrief eine âganz stark in eine rassistische Richtungâ gehende Tendenz assistierte, ruderte der als âJuden-Sagerâ bekannt gewordene FPĂ-Mann in âbewĂ€hrterâ Manier zurĂŒck. Alte und junge Nazis (Karikatur) gehen da nicht viel anders vor.
GĂ€rtner analysierte: â Eine ethnisch definierte Bevölkerungsgruppe werde mit negativen Zuschreibungen charakterisiert und zudem biologisiert, indem man von einem Volk spreche. Der Autor stellt in seinem Leserbrief etwa fest, dass alle TĂŒrken Ăsterreich verachteten.â
Als Rassist will Egger dann aber doch nicht gelten. In einer weiteren Stellungnahme, die er auch auf seinem Politiker-Konto auf Facebook verbreitet, behauptet er, niemals davon gesprochen zu haben, dass alle TĂŒrken Ăsterreich ablehnen wĂŒrden. NatĂŒrlich hat er!
Ich hĂ€tte da einige Fragen: Was soll der Kommentar âWie wahr!â sonst bedeuten? Und warum packt er da einen fĂŒnf Jahre alten Leserbrief aus? Warum erwĂ€hnt er nicht, dass der Leserbrief so alt ist? Ist es Zufall, dass Heinz-Christian Strache auf seiner Facebook-Seite vor eineinhalb Jahren mit fast genau denselben Worten kommentiert hat (âGuter Brief eines BĂŒrgers!â)? Hat Egger von Strache abgeschrieben? Das muss nicht sein, denn auch die rechtsextreme Gruppe âWir sind stolz Deutsche zu seinâ hat den Leserbrief geteilt. Und Johann Gudenus. Und jetzt halt auch der Vorarlberger FPĂ-Boss.
Egger wollte allen Ernstes in die Vorarlberger Landesregierung. Das immerhin ist uns erspart geblieben.
Eine lesenswerte umfangreichere Analyse des Falles ist auf âStoppt die Rechtenâ nachzulesen: âDieter Egger (FPĂ) & Co : Blaue Hetze aus der Mottenkisteâ
			
					
Da schauten heute frĂŒh um 8:00 Uhr einige nicht schlecht: FPĂ-Chef Heinz-Christian Strache hatte kurzfristig um einen Termin bei ĂVP-Obmann Reinhold Mitterlehner gebeten. Das hat sich in der Hauptstadt sehr schnell herumgesprochen. Herumgesprochen hat sich auch der Grund fĂŒr das Treffen: Mitterlehner solle doch bitte dem Vorarlberger Landeshauptmann klarmachen, wie wichtig eine schwarz-blaue Koalition fĂŒr ganz Ăsterreich wĂ€re. Der lehnte dankend ab.