ĂVP-Klub als Gully fĂŒr gestrauchelte Abgeordnete

Frank Stronachs Truppe unterhĂ€lt die Medien auch im Sommer. NatĂŒrlich nicht mit politischen Inhalten, sondern mit dem bei Menschen dieses Zuschnitts beliebten Parteiwechsel-Spiel.
Irritiert ĂŒber die âStronach Desperadosâ zeigen sich die âOberösterreichischen Nachrichtenâ ebenso wie ĂŒber âLopatkas KalkĂŒlâ. Na ja, Letzteres dĂŒrfte klar sein: Lopatka selbst machte aus seiner Vorliebe fĂŒr Schwarz-Blau ja nie einen Hehl und auch eine seiner Neuerwerbungen meinte am Wochenende: âSchwarz-Blau hĂ€tte Charme.â
Schon kommt die Idee auf, fĂŒr den Wechsel von Abgeordneten wie im FuĂball eine Transferzeit einzufĂŒhren. Ablösesummen dĂŒrfte ja âder Frankâ schon eingefĂŒhrt haben. Das Team Stronach prĂŒft derzeit Schadenersatzklagen gegen die ĂVP, vergisst dabei aber offensichtlich, dass âFrankâ selbst mit seinem Scheckbuch diese Form degoutanter âPolitikâ eingefĂŒhrt hat.
âIst der ĂVP-Klub der Gully fĂŒr gestrauchelte Abgeordnete oder das Sammelbecken der Heimatlosen?â Nein, das fragt sich kein ĂVP-Kritiker. Das fragt sich der ehemalige Tiroler ĂVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl.
Ich halte es da von der Wortwahl und dem Inhalt her eher mit der Jungen ĂVP in Vorarlberg. Sie bezeichnete den âKlub-Importâ von Team-Stronach-Abgeordneten als âbeschĂ€mendâ, âpeinlich und einer bĂŒrgerlichen Partei nicht wĂŒrdigâ.
Ăbrigens: Noch sind sieben Abgeordnete im Stronach-Klub, sie alle haben schon â oft mehrere â Parteiwechsel hinter sich. Die OĂN vermuten, âdass ihre Anwerbung selbst dem aufnahmewilligsten Klubchef zuwider sein sollteâ. Bei Reinhold Lopatka bin ich mir da nicht so sicher.
Bild: Ausschnitt aus der âKleinen Zeitungâ von heute.
Die letzte Debatte mit den Freiheitlichen zum Thema Sprache ist noch nicht so lange her (â