3. Juli 2024

Fußball und Politik

2024-07-04T11:44:05+02:0003.07.24, 20:43 |Kategorien: Sport|Tags: , , |

Es ist nun einmal so: Sport und Politik lassen sich nicht trennen. Wer das Gegenteil behauptet, ist entweder naiv oder spekuliert mit der Naivität vieler Menschen. Speziell deutlich wird der Zusammenhang, wenn man die derzeige Fußball-EM betrachtet. Dazu mein Kommentar unter dem Titel „Fußball und Politik“ in den Vorarlberger Nachrichten hier zum Nachlesen:

Die Fußball-Europameisterschaft begeistert die Menschen. Bislang spürt man überall eine tolle Stimmung und sieht euphorische Fans aus allen Teilnehmerländern. Angesichts der derzeitigen multiplen Krisen ein wohltuendes Ereignis.

Wie immer bei sportlichen Großereignissen spielt auch die Politik eine nicht unwesentliche Rolle. Einerseits versuchen politisch Verantwortliche, von Emotionen zu profitieren und sich mit den Stars der jeweils eigenen Mannschaft zu zeigen. Andererseits nutzen Fußballspieler ihre Bekanntheit, um gesellschaftspolitische und durchaus auch direkte politische Botschaften zu vermitteln.

Negatives Beispiel war der türkische Spieler Merih Demiral, der sein zweites Tor gegen Österreich mit dem rechtsextremen Wolfsgruß feierte. Er gehört zu einer Minderheit. Mehrere französische Superstars hingegen haben angesichts der großen Zustimmung für den rechtsextremen „Rassemblement national“ – zu Deutsch „nationaler Zusammenschluss“ – in ihrem Heimatland deutlich vor einem solchen Nationalismus gewarnt. Kylian Mbappé will mit Bezug auf die Stichwahlen am Sonntag auch nach dem „7. Juli noch stolz sein“, „das französische Trikot zu tragen“.

Aber auch unser Team muss sich in Sachen gesellschaftliche Verantwortung nicht verstecken – von der tollen sportlichen Performance gar nicht zu reden. Schon Teamchef Ralf Rangnick fand kritische Worte zum Anschwellen der extremen Rechten. Angesichts der Geschichte von Deutschland und Österreich mahnte er: „Wer nach hundert Jahren immer noch nicht verstanden hat, was regelmäßig ins Verderben führt, dem kann man nicht helfen. Wir müssen auf dem rechten Auge wirklich wachsam sein.“

Die Nationalmannschaften praktisch aller Länder sind sinnbildlicher Ausdruck veränderter Gesellschaften. Das gefällt nicht allen. Dass die angeblichen „Patrioten“ nun gegen ihre eigenen Nationalmannschaften schießen, lässt tief blicken. Rassistische Anfeindungen gegen das eigene Team gibt es seit Jahren von der Partei Le Pens, der deutschen AfD („zu viel Schwarze im Team“) und der FPÖ. Der einstige FPÖ-„Vordenker“ Andreas Mölzer fürchtete sich einst nicht nur vor einem europäischen „Negerkonglomerat“, sondern ließ in seiner früheren Zeitschrift „Zur Zeit“ über David Alaba schreiben, dieser sei „pechrabenschwarz“, daher kein „echter Wiener“ und somit kein richtiger Österreicher.

Alaba hat inzwischen vielfach bewiesen, welcher Charakter ihn auszeichnet. Zuletzt hat er sich trotz Verletzung an die Seitenlinie gestellt und auf seinen Urlaub verzichtet. Jemand, der sein Team so unterstützt, ist wohl definitiv mehr  ein „richtiger Österreicher“ als jemand, der sich gegen die eigene Mannschaft wendet.

Am besten fasste es Michael Gregoritsch unmittelbar nach dem Ausscheiden gegen die Türkei zusammen: „Die Botschaft in ganz Österreich und Europa ist, dass man sich nicht auseinandersetzen soll mit Differenzierung und rechten Gedanken, sondern vereint und stolz und glücklich sein soll.“

30. Dezember 2009

Dopingvorwürfe – Konjunktiv oder Imperativ?

2009-12-30T14:49:00+01:0030.12.09, 14:49 |Kategorien: Sport|

Martin Keßler, Leiter des Sportreferates in der Vorarlberger Landesregierung, hat es nicht leicht. Seit einem Bericht im „Kurier“ („Ruderer unter Dopingverdacht“) ist er Doping-Verdächtigungen ausgesetzt. Der ehemalige Ruder-Bundestrainer soll in die Affäre um die Wiener Blutbank verwickelt sein.

Zu den Vorwürfen selbst will Keßler nicht Stellung nehmen: „Ich nehme den Artikel so zur Kenntnis, sehe aber keinen Grund für eine Stellungnahme.“ Sein gutes Recht.

Den „Vorarlberger Nachrichten“ gaben sein Rechtsanwalt Michael Brandauer und Landesrat Stemer ein interessantes Interview. Rechtsanwalt Brandauer meint: „Es ist zwar alles im Konjunktiv geschrieben, aber so wie es dargestellt wird, geht es doch in Richtung üble Nachrede.“ Üble Nachrede? Und trotzdem kündigt Keßler an, nicht klagen zu wollen!? Die „Vorarlberger Nachrichten“ weiter: „Für seinen Chef Siegi Stemer sind die Unterstellungen „völlig haltlos, weil ohne Datum und ohne Fakten“, so der Sport-Landesrat. „Die Darstellungen sind alle im Imperativ. Ich akzeptiere es jetzt einmal, dass er dazu momentan nicht mehr sagen will.“

Was denn nun? Konjunktiv, also „Möglichkeitsform“, oder doch Imperativ, also „Befehlsform“? In letzterem Fall müsste ja jemand den „Befehl“ gegeben haben. Fragen über Fragen – und leider keine Antworten!

8. Mai 2009

Fernando Torres nach Altach?

2009-05-08T07:58:00+02:0008.05.09, 7:58 |Kategorien: Sport|

Zeichnet sich in Altach ein Sensationstransfer ab? Der derzeitige Ligaletzte sorgt jedenfalls für Aufsehen: In Liverpool wurde eine hochrangige Delegation aus Altach gesichtet, die sich im Hotel Radisson SAS am Sonntagabend mit dem Top-Torjäger des Premier-Klubs getroffen hat. Das Treffen wurde inzwischen von den Beteiligten bestätigt. Mit dabei waren neben dem ehemaligen Obmann des Vereins ein Finanzfachmann und zwei Persönlichkeiten – von denen eine nicht abgebildet ist – aus dem kulturellen Umfeld des SCR Altach. Über das Ergebnis der Unterredung wurde offiziell nichts verlautbart. Dem Gesichtsausdruck von Torres ist aber zu entnehmen, dass er mit den Möglichkeiten in Altach – vorerst – noch nicht wirklich zufrieden ist. Die Geschichte wäre übrigens nicht an die Öffentlichkeit gedrungen, wenn nicht durch einen Zufall und Indiskredion ein Bildokument über das Treffen aufgetaucht wäre.

Der 25-jährige Fernando José Torres ist seit Jahren einer der begeehrtesten Fußballer Europas. El Niño (das Kind), so sein Spitzname, ist einer der Top-Spieler Spaniens. Er gilt als extrem antrittsstark und sehr abgeklärt vor dem Tor. 2007 wechselte Torres für 38 Millionen Euro zum englischen Rekordmeister FC Liverpool und unterschrieb einen Sechsjahresvertrag (für rund acht Millionen Euro pro Saison und 150.000 Euro pro Woche).

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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