Den Kopf einfach in den Sand stecken? Das scheint mir angesichts eines auf uns zukommenden Lehrkräftemangels die Reaktion vieler Verantwortlicher zu sein.

Mehrere Medien haben ausführlich darüber berichtet („Hilferuf: 10.000 Lehrer fehlen“, „Es droht Lehrermangel wie in den 60er-Jahren“), allein die Reaktion war unbefriedigend: „Es wird schon nicht so schlimm werden!“

Es wird schlimm werden: Allein im Pflichtschulbereich werden in den nächsten zehn Jahren etwa 10.000 Lehrkräfte fehlen. Bei rund 29.000 Pensionierungen und einem Mehrbedarf von mindestens 7.000 durch die steigenden Geburtenzahlen kommen optimistisch gesehen nur etwa 28.000 AbsolventInnen der PHs in die Schule. Nicht eingerechnet ist eine ähnliche Entwicklung bei den Bundesschulen, wo der Zusatzbedarf zeitverzögert entsteht.

  • In den nächsten Jahren werden sich die Pensionierungen fast verdreifachen,
  • etwa 8.000 Kinder pro Jahrgang mehr als heute in die Schule kommen,
  • durch die Verlängerung der Ausbildung eineinhalb Jahrgänge von JunglehrerInnen fehlen.

Wer sehen und vorbeugen will, muss jetzt handeln. Denn meine Zahlen stimmen und wurden quasi von höchster Stelle bestätig: Unterstützung habe ich nicht nur von der Gewerkschaft, sondern auch von Konrad Pesendorfer, dem Generaldirektor der Statistik Austria, bekommen. Er hat nach Erscheinen des Kurier-Artikels getwittert: „Hier hat Harald Walser leider Recht. Weise jedes Jahr bei Präsentation von Bildungsdaten darauf hin.“

Ich verlange daher, umgehend Gegenmaßnahmen einzuleiten (Studienplätze an PHs ausbauen, QuereinsteigerInnen motivieren, einheitliches Dienstrecht für flexibleren Einsatz …).