Der Nationalfeiertag kann sehr unterschiedlich begangen werden. Das Bundesheer präsentiert morgen auf dem Heldenplatz eine „Leistungsschau“ und lässt Panzer rollen. Gleichzeitig gedenkt man auf dem Gelände des ehemaligen Militärschießplatzes Kagran jenen Deserteuren, Kriegsdienstverweigerer und „Wehrkraftzersetzern“, die einen wesentlichen Beitrag für die 2. Republik geleistet haben. Es handelt sich um Menschen, die sichunter schwierigsten Bedingungen geweigert haben, den Vernichtungskrieg der Wehrmacht mitzumachen. Dennoch ernteten sie dafür in der Zweiten Republik jahrzehntelang nur Verachtung.

Die Initiatoren der Ausstellung „Was damals Recht war“ haben in den letzten zwei Jahren mit großem Erfolg an der Korrektur dieses Bildes gearbeitet. Im September 2010 erschien darüber hinaus der österreichspezifische Dokumentationsband zur Ausstellung, „Da machen wir nicht mehr mit!“ Vor allem aber ist am 1.12.2009 nach 10-jährigem Kampf das Aufhebungs- und Rehabilitationsgesetz in Kraft getreten, mit dem numehr alle Opfer der NS-Militärjustiz, aber auch der Erbgesundheitsgerichte und des Volksgerichtshofs pauschal und umfassend rehabilitiert sind.

Treffpunkt: 26. Oktober, 11 Uhr, beim Gedenkstein im Donaupark (U1-Station Alte Donau, dann die Arbeiterstrandbadstraße rund 300 Meter nach Norden)

Es sprechen Richard Wadani, Wehrmachtsdeserteur und Ehrenobmann des Vereins „Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ und der Grüne Stadtrat David Ellensohn.