Wir können es machen wie Josef Pröll und die Schuld am Pisa-Debakel den Lehrkräften zuschieben. Einerseits meint der ÖVP-Parteiobmann, die „Gesamtschule Volksschule“ sei schuld am miserablen Abschneiden der 15-Jährigen. Die „schwarze Logik“ treibt aber noch seltsamere Blüten. Pröll lässt über seinen Sprecher der Öffentlichkeit ausrichten: „Es sind Zweifel angebracht, die Gesamtschule als Allheilmittel anzupreisen, in der gute und schlechte Lehrer, gute und schlechte Schüler durcheinandergemischt werden. Das verschärft das Problem mehr, als es zu lösen.“

Das ist eine unfassbare Entgleisung. „Gute“ und „schlechte“ SchülerInnen dürfen ja nicht vermischt werden, diese krude ÖVP-Logik kennen wir schon. Jetzt sagen die Schwarzen aber auch ganz offen, was sie von den PflichtschullehrerInnen halten. Wo sind denn jetzt die „guten“ und die „schlechten“, die laut Pröll nicht „durcheinandergemischt“ werden dürfen? Mit den „guten“ LehrerInnen können ja wohl nur die AHS-LehrerInnen gemeint sein, die „schlechten“ sind demnach die HauptschullehrerInnen. Oder kann jemand etwas anderes aus dieser Ausage herauslesen?

Statt LehrerInnen-Bashing zu betreiben, bringe ich nächste Woche eine bildungspolitischen „Notstands-Antrag“ zur Hebung der Lesekompetenz ein (< file name="Entschliessungsantrag_Lesekompetenz" >).

Mein Schlusswort wie immer: „Kein Kind darf zurückbleiben!“

Und diesmal ein kleiner Anhang: „Keine Lehrkraft darf beleidigt werden!“