Die Affäre um Innenminister Herbert Kickl ist ja in den Medien ausführlich behandelt worden. Das ist die gute Nachricht.

Die schlechte: So etwas ist bei uns möglich. Der Textausschnitt unten zeigt eine der vielen unsäglichen Passagen aus dem skandalösen Mail des BM.I an die Landespolizeidirektionen. Noch funktioniert zum Glück unser Recht(s)staat, da es innerhalb der Polizei genügend Kräfte gibt, die sich gegen die politische Vereinnahmung durch Kickl und seine rechtsextremen Kumpane im Ministerium zur Wehr setzen und solche Texte an die Medien weiterspielen.

„Leider wird wie eh und je seitens gewisser Medien (zum Beispiel ‘Standard’, ‘Falter’) sowie neuerdings auch seitens des ‘Kuriers’ eine sehr einseitige und negative Berichterstattung über das BMI beziehungsweise die Polizei betrieben… Ansonsten erlaube ich mir vorzuschlagen, die Kommunikation mit diesen Medien auf das nötigste (rechtlich vorgesehene) Maß zu beschränken und ihnen nicht noch Zuckerln wie beispielsweise Exklusivbegleitungen zu ermöglichen …“

Die Polizei steht unter enormem Druck. Sie soll – so will es Kickls Ministerium – ihren Teil zur Hetze gegen AsylwerberInnen beitragen und beispielsweise Sexualdelikte, die nicht von Österreichern begangen werden, massiv kommunizieren. Außerdem solle man künftig auch immer die Staatsbürgerschaft und den asylrechtlichen Aufenthaltsstatus mitteilen.

Weit haben wir es gebracht in Österreich. Allein die BVT-Affäre würde in einem anderen Land wohl zum sofortigen Rücktritt des politisch Verantwortlichen führen. Wir haben einen Innenminister, der in einer rechtswidrigen Aktion die Büros des wichtigsten Geheimdienstes und nebenbei auch noch die Privatwohnungen der dortigen Beamten stürmen lässt – und das alles nicht durch die zuständigen Einheiten, sondern durch die von einem FPÖ-Funktionär geführte Eingreiftruppe gegen Straßenkriminalität! Herbert Kickl ist das größte Sicherheitsrisiko unseres Landes. Es ist höchst an der Zeit, dass die Selbstreinigungskräfte unserer Demonkratie an Kraft gewinnen.

Eine Möglichkeit ist es, die auf Facebook bereits sehr erfolgreiche Gruppe „Wir fordern den Rücktritt von Herbert Kickl“ zu unterstützen.